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Album-Reviews

The Ducky Boys - "The War Back Home" (I Scream Records / Cargo)


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The Ducky Boys
I Scream Records / Cargo
Eigentlich sollte man meinen, dass ich bei der gerade grassierenden Gluthitze besseres zu tun hätte, als triefend und klebend vor dem Rechner zu hängen und Reviews zu schreiben. Und zugegebenermaßen schiebe ich diese Aktion auch schon seit einer Weile vor mir her. Da aber gerade dieser Tage die Ducky Boys wieder mit neuem Output aufwarten, muss ich wohl eine Ausnahme machen und ein paar Worte darüber verlieren.
„The War Back Home“ heißt das 12-Songs-in-30-Minuten-Werk diesmal übrigens und das Trio um Mark Lind, der zeitgleich auch noch ein Solo-Album auf den Markt schmeißt, zeigt sich dabei etwas älter und weiser als bei den drei Vorgängern, nimmt auch streckenweise mal etwas Gas weg, um dabei aber trotzdem dahin zu treten, wo es wirklich weh tut.
Musikalisch bleibt man sich treu und präsentiert sich – in einer unnachahmlichen Art - irgendwo in der Tradition des klassischen Ostküsten-Punks, ohne dabei verstaubt oder altbacken zu klingen. New York ist schließlich nicht weit und ihre Bostoner Herkunft können die Jungs auch nicht wirklich verbergen: Immer ein gutes Händchen für eingängige Melodien, Druck machen wo's nötig ist und auch einfach mal Gas wegnehmen – der Baukasten dafür ist ja recht einfach gestrickt, aber das Timing zeigt hier die wahren Meister. Schließlich nutzen die Jungs die ganze Bandbreite von Johnny Thunders über die Ramones bis zu den Dropkick Murphys – vielleicht nur etwas ruhiger und vor allem poetischer.
Blasphemisch gehen könnte man das ganze auch schon fast in die Rotzrock-Schublade abschieben, zumal Mark Linds Stimme und der Gesamtsound hier und da schon mal an Guns'n'Roses erinnern wollen. Aber da die Herren, statt über Bier, Schlampen und Harleys zu sinnieren, sich lieber den Widrigkeiten des (amerikanischen) Alltags im allgemeinen und den menschlichen, sozialen und politischen Tiefpunkten im Speziellen widmen, ohne dabei allerdings zu vergessen, die Sache immer in eine eingängige Melodie zu verpacken, ist man da in der geräumigen Schublade Punkrock auch wieder ganz gut aufgehoben – auch wenn's wieder nicht ganz passen will.
Und das mit den Schubladen kann mir eigentlich auch scheißegal sein. Schließlich stehen bei mir die CDs im Regal...
„The War Back Home“ ist mal wieder – ja, ich weiß, ich schreibe das öfters mal – eines dieser Alben ohne wirklichen Killertrack, die es aber trotzdem durch durchweg saubere und ehrliche Arbeit schaffen immer genau auf die 12 zu treffen. Irgendwie zeitlos oder einfach nur geil!

8,5 | 10 Punkten - Holger

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