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Interviews

The Jack Saints
Irgendwo in den Weiten der Punkrock-Schublade ziehen die Jack Saints aus San Francisco mit ihrem aktuellen Album “Rock And Roll Saved Our Lives... But Now It's Trying To Kill Us!“ ihr recht eigenwilliges Ding ab, was uns nicht davon abhielt, den Herren ein paar sinnlose Fragen zu stellen.

Hallo, zunächst einmal Gratulation zu Eurem recht gelungenen Album“Rock And Roll Saved Our Lives... But Now It's Trying To Kill Us!“. Wie waren denn bisher die Reaktionen darauf so?

Nick: Danke! Bis jetzt waren die meisten Reviews gut, es gab nur ein paar negative. Wir mögen es und das ist alles was zählt.

Mike: Ich glaube, die meisten Leute haben den Spirit schon mitbekommen. Das gab es nur einige, die unseren Sinn für Humor nicht so ganz verstanden haben... und naja, die Reviews waren, wie Nick schon sagte, meistens recht gut, da kann ich mich nicht beschweren!

Stellt Euch doch bitte Euch und die Band in ein paar Worten vor.

Nick: Ich spiele Bass und singe. Mike und ich haben die Band vor 11 Jahren oder so gegründet, Bill kam vor ungefähr 5 Jahren dazu. Wir versuchen mit allem was wir haben, allem was wir fühlen zu spielen und dabei Spaß zu haben.

Lasst uns mal mit der Frage weitermachen, die jeder stellt: Wie hat denn der Rock'n'Roll Euer Leben gerettet?

Mike: Das hat bisher noch keiner gefragt!

Nick: Ich war nie gut im Sport, eher so ein dürrer kleiner Geek und das einzige, was mich davon abgehalten hat, durch Raster zu fallen war Rock'n'Roll. Wenn ich von der Schule nach Hause gekommen bin, habe ich eine Kiss- oder Ramones-Platte aufgelegt und bin durch die Gegend gesprungen. Mich hat da nichts anderes interessiert, vielleicht bis auf die Girls, aber das war es dann schon.

Mike: Ich glaube, darum sind wir Freunde geworden, das klingt auch so ziemlich nach meinem Leben.

... Und warum versucht er Euch jetzt umzubringen?

Mike: Man nimmt jeden Tag eine Haufen Drogen und trinkt, landet ein paar Mal im Krankenhaus... ich weiß nicht, da muss man irgendwie das Gleichgewicht finden... Nick und ich sind da in keiner Art und Weise „trocken“, aber auch nicht dem Tode so nahe, wie wir mal waren!

Nick: Rock'n'Roll ist eine grausame Geliebte, die dich aussaugt, während du jede Minute davon liebst.

Mike: Das ist so wahr... Aber der Song ist nicht nur darüber, wie uns der Rock'n'Roll-Lifestyle umzubringen versucht, sondern auch über die Übersättigung mit Bands, die alle das gleiche Ding machen. Es ist nicht mehr so schlimm, wie es mal war, aber beim Anblick der ganzen Albumcover mit Flammen und Würfeln wird mir übel. Man konnte schon durch bloßes Anschauen erraten, dass es wie Zeke, die Hellacopters oder die Supersuckers klingt... Ich mag sowas nicht.

Welche Nummer von Eurem aktuellen Album ist denn Euer Lieblingsstück?

Mike: „Hotrails To Hayward“, ich mag Songs auf denen Nick und ich zusammen singen. Außerdem ist es ein bisschen 70ies-Rock und ein bisschen Radio Birdman und es klingt immer noch wie die Jack Saints... Ich mag Nicks Gesang auf „Rip Out My Eye“ sehr. Ich mag meine Mandolinen- und Banjosachen auf „Last House On The Left“ - das hört sich für mich einfach cool an... Ich glaube, den besten Song, den wir aufgenommen haben, war einer den Bill schrieb und der „Stick And Move“ heißt, den wir aber nicht herausgebracht haben... Ich glaube, mein Gesang ist dem Stück nicht gerecht geworden... um nicht zu sagen, dass er scheiße war. Also wird er für das nächste Album aufgehoben, wenn ich Zeit habe, den Gesang neu zu machen.

Nick: Ich mag es vor allem „Chainwhipped“ live zu spielen, es ist einfach nur total hart und schnell mit einem sexy Beat.

Welche Musik hat Euch und die Band beeinflusst? Was hört Ihr privat so?

Nick: Ich habe immer die Ramones geliebt und ich glaube, das kommt in der Musik auch durch. Die Dils haben den Gesang beeinflusst, glaube ich. Ich höre viel alten Country; Johnny Cash, Hank Williams, Ernest Tubb.

Mike: Naja, beeinflusst... ähm... diese alten 4-Spur-Aufnahmen von Sebadoh. Ich habe sie zum ersten Mal Ende der 80er gehört... und es hat mich dazu gebracht, selbst ein 4-Spur-Gerät zu kaufen und mit dem Recording anzufangen. Alter Blues... Mance Lispcomb and Robert Johnson... haben mich dazu gebracht, besser Gitarre spielen zu wollen... Offensichtlich die Ramones, insbesondere dass ich als Kind „Rock'n'Roll Highschool“ gesehen habe... dieser Film und „Times Square“. Leslie West von Mountain... ich mag seine Art, Gitarre zu spielen... die frühen C.O.C und Void wegen der Energie, die sie live hatten. Also was ich so höre... alles von Big Balls And The Great White Idiot über Amon Duul über Can über die Monks über die Pack über Faust über Kraftwerk bis hin zu... eigentlich allem guten. Alter Punk, alter Blues, alter Psychedelic, alter Garage, alter Hardcore... nachdem ich den Film „Dig!“ sah, habe ich viel Brian Jonestown Massacre gehört, was mich wieder dazu brachte mehr Homerecording machen zu wollen.

Was sind Eure Pläne für die nächsten Monate?

Mike: Arbeiten, surfen, trinken, Gitarre spielen. Und wieder von vorne.

Nick: Naja, ich muss erstmal einen Job finden! Vielleicht räume ich mal meine Bude auf, weiß nicht. Wir werden im September in Europa auf Tour gehen, dafür muss ich noch sparen. Keine wirklichen Pläne, außer ein Flugticket zu kaufen.

Was macht Ihr denn so in Eurem Privatleben? Womit verdient Ihr Euer Geld und habt Ihr noch andere Hobbys neben der Musik?

Nick: Ich verbringe die meiste Zeit mit Biertrinken und in der Nachbarschaft herumlaufen, um die Leute zu belästigen.

Mike: Ich bin Grafiker und Illustrator bei einem Magazin namens „Adult Video News“. Wir reviewen Pornos und machen Storys über die Porno-Industrie, rechtliches und Redefreiheit... man kann davon seine Rechnungen bezahlen und es ist der erste Vollzeit-Job, den ich seit Jahren bekommen habe! Ich haue einen Haufen Geld für DVDs raus – vor allem Horrorfilme... Ich kaufe und lade Musik runter, mache Homerecording, nehme Super-8-Filme auf und habe mit meinen Kumpels angefangen Golf zu spielen... nicht damit aufhören, bis man richtig besoffen ist! Und ich spiele öfters Videogames. Neue und Klassiker. Ich versuche auch zu surfen... Als ich aufgewachsen bin, war ich Skater, aber ich habe Rückenprobleme und kann das leider überhaupt nicht mehr machen... Ich würde mal sagen Whiskey und Filme sind mein gewöhnlicher Tagesablauf.

Letzte Frage: Nennt mir Eure drei Lieblingsorte auf Mutter Erde.

Mike: 1. Mein Apartment – da ist mein ganzer Krempel drin. 2. Thule – das ist ein schöner Ort zum Hinreisen um dem Hin- und Her des Großstadtlebens zu entfliehen. 3. Der Gebärmutter – ich kann mich nicht mehr wirklich erinnern, aber ich weiß, dass das Leben damals einfacher war.

Nick: Der Mission-District in San Francisco. Da gibt es das beste Essen, gut aussehende Frauen und einen Haufen Kneipen!

Links:
The Jack Saints
Interview Holger

Reviews zum Thema "The Jack Saints"

The Jack Saints - "Rock And Roll Saved Our Lives... But Now It's Trying To Kill Us!"

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