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Mucky Pup - Osnabrück - Bastard Club (26.07.2012)
Durch viele Begleitumstände fahre ich an diesem sonnigen Donnerstag Abend kurzfristig nach Osnabrück. Eine Sache, die mir dabei in die Karten spielt, ist die Tatsache, dass Eschenbach heute Vorband sind. Weiterhin kostet der Spass nur 10 Euro, und da ich Mucky Pup mal auf ner DVD gesehen habe und das Ganze recht spassig rüberkam, mache ich mich also auf den Weg.

Als ich den Parkplatz vom Bastard Club betrete, steht niemand vor dem Eingang rum. Erster Gedanke: „Abgesagt“ – Doch als ich die Tür öffne, lächelt mich schon die freundliche Kassiererin an und drückt mir den Stempel auf den Handrücken. An der Bar sitzen dann allerhöchstens 15 Leute, wenigstens legt Clubbesitzer Schnalli Red Fang und Faith No More auf, um die Zeit zu verkürzen. Das Ambiente ist wie immer cool, echt ein netter Schuppen.

Um kurz nach Acht öffnen sich die Türen im Keller, und eine Viertelstunde später legen Eschenbach mit „Schöne Welt“ vom aktuellen Album los. Die Leute müssen förmlich nach vorne geprügelt werden, doch nach und nach kommt Stimmung auf und die Leute honorieren den agilen Auftritt der Band, die sich ziemlich tight und druckvoll durch ihr 40-minütiges Set rockt. Songs wie „Schwarze Löcher“ und „Hassliebe“ kommen sehr wuchtig aus den Boxen. Vor der Bühne tauchen immer mehr Menschen in Eschenbach-Shirts auf und haben ihren Spaß. So verlassen die 5 Musiker unter großem Beifall die Bühne.


www.youtube.com/v/9H1VKtWznhM


Weitere 30 Minuten später ertönt ein sakral anmutendes Intro, das die 4 Jungs aus New Jersey ankündigt. Sänger Chris Milnes redet wie ein Prediger auf die nun knapp 80 Anwesenden ein, dann startet der erste Song „P.T.L.“ – und sofort sprüht der Funke über. Die Osnabrücker feiern hier zwar nicht ein rauschendes Fest, wie vor ein paar Wochen bei Red Fang, aber die Leute sind gut drauf und schwingen die Matte und das Tanzbein.

Chris hat einen ziemlich bizarren Humor, und erklärt die erste Reihe zur „forbidden zone“, da dort scheinbar niemand stehen möchte. Allerdings wirkt seine Ansage, dass er über jeden anwesenden Zuschauer glücklich ist, da man ja auch allerhand anderer Möglichkeiten habe, sehr ehrlich und man nimmt ihm ab wenn er sagt, die ganze Band habe sich auf diesen Abend gefreut ( Osnabrück ist die erste Station der Europa-Tour ). Ein liebenswerter Bekloppter ;)

Mitten im Set kündigt er einen Coversong seiner Liebslingsband Iron Maiden an, und tatsächlich folgt eine astreine Version von „Running Free“. Auch geil kommen die Klassiker „Batman“ und „Hippies Hate Water“.

Plötzlich verlassen die 4 Jungs die Bühne, es ertönt das Anfangsriff von „Mother“ ( Danzig ). Komisches Gefühl, ich stehe in einem Danzig-Shirt vor der Bühne ;)
Chris taucht als die etwas fettere Version von Glenn Danzig wieder auf, ganz in schwarz, und singt den Anfang des Songs, bis er Schwierigkeiten mit dem Text bekommt und ihn abbricht.
Doch die Band spielt den Song erneut, und auch diese Coverversion kommt verdammt gut rüber.

„You Stink, But I Love You“ ist dann der finale Song, die Osnabrücker tanzen nochmal ausgiebig, wirklich jeder hat ein Grinsen auf den Lippen, auch ob der super Ansagen von Chris: “Do you like music?” / „Do you know German?“ – Einfach nur saulustig.

Als Zugabe spielt Gitarrist Sean Kilkenny dann den AC/DC-Hit „You Shook Me All Night Long“ an, doch auch hier stockt es irgendwann und die Band verabschiedet sich nach einer Stunde mit einem Schulterzucken, weil alle Songs gespielt wurden und die Band scheinbar nicht mehr einstudiert hat.

Dieses Ende kommt abrupt, täuscht aber nicht über einen fantastischen Abend hinweg.

Dieser Eindruck wird am Merchandising-Stand noch mal bestätigt. Die Preise sind völlig fair ( 15 Euro das Shirt, 10 eine CD ), und die Motive sind wirklich originell: Es handelt sich dabei teilweise um die Bandlogos ihrer Kollegen ( Danzig, Maiden, Motörhead ), mit leicht abgewandeltem Motiv – so hat der legendäre Danzig-Schädel nun Hasenzähne.

Abschliessend bleibt zu sagen, dass man den Bastard Club eventuell mal häufiger besuchen sollte – die Preise sind wirklich fair, der Laden sehr cool und der Inhaber versucht wirklich, den Leuten ein breitgefächertes, qualitativ hochwertiges Programm zu bieten – das sollte honoriert werden, am besten durch reichlich Gäste!


www.youtube.com/v/0v8oENKcWL8


Setlist Eschenbach:

Schöne Welt
Bist Du Deutschland
Allein
Teufel im Detail
Nachtlicht
Schwarze Löcher
Hassliebe
Geist gegen Sucht
Tage voller Sonne
Blick in den Spiegel
Halt aus

Eisen-Dieter

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