Harbor Inn Studios - Bremen
 

Live-Reviews

Faith No More - San Francisco - The Warfield (19.04.2015 - 20.04.2015)
Faith No More haben sich Ende der 90er aufgelöst, 2009 gab es dann die undefinierte Reunion-Geschichte mit relativ wenig Informationen zur Band selber, es wurde nur viel getourt (zum Status Quo der Band gab es nur Gerüchte). Aber dann – so vor einigen Monaten - da wurde dann informiert, dass man im Mai 2015 mit „Sol Invictus“ einen neuen Longplayer auf den Markt schmeißt. Dieser wurde in den bandeigenen Studios in Oakland aufgenommen und wird auch über das bandeigene Label Reclamation Records veröffentlicht. Mit „Motherfucker“ wurde vor einiger Zeit eine erste Single vom neuen Album ausgekoppelt und mit der zweiten Single „Superhero“ wurde die Promo für das neue Album verstärkt befeuert.
Nun also Faith No More live in San Francisco – das klingt seit einigen Jahren nach einem verdammt guten Plan. Und dieser Plan sollte dann dieser Tage zur Realität werden. The Warfield ist ein wirklich legendäres Venue im Herzen von San Francisco. Optisch und vom Aufbau werde ich an eine Alte Oper erinnert, roter Samt, Balkone, eine große Bühne – insgesamt eine tolle Atmosphäre.
Da wir für beide Abende vor Ort sind, gibt es beide Konzerte in unterschiedlicher Perspektive. Der erste Abend findet in der ersten Balkonebene mitsamt Sitzplatz statt. Nach insgesamt 21km Fußmarsch durch San Francisco den Tag über, eine gute Alternative.
Faith No More haben im Grunde ein minimalistisches Bühnenbild. Keine Banner, keine großen Aufbauten – nein, nur die ganze Bühne steht voll mit Blumen und alles ist in weiß gehüllt.
Die Vorband haben wir kaum mitbekommen, somit kann ich zu dieser auch nicht wirklich irgendwas sagen.
Dann geht das Licht aus und der Gimp betritt die Bühne und Faith No More beginnen mit „Motherfucker“ den Abend. Die Stimmung im ausverkauften Warfield ist fantastisch und man merkt, dass sehr viele Zuschauer auf diesen Abend gewartet haben.
Die Jungs selber wirken sehr tight und man merkt ihnen trotz der Pause ihre Routine an. Nach „Motherfucker“ folgt das treibende „Land Of Sunshine“ vom „Angel Dust“ Album, welches grundlegend immer ein guter Starter ist. Mit „Caffeine“ und „Evidence“ wurde man dann richtig eingenordet, bevor mit „Epic“ logischerweise die Massen so richtig in Bewegung gesetzt wurden - ist halt ein zeitloser Party-Hit. „Sunny Side Up“ vom neuen Album weiß live sehr zu gefallen, bevor es mit „Get Out“ und dem legendären „Midlife Crisis“ (mitsamt Relax-Modus im Lied während des Gigs) ins oberste Regal der Live-Präsenz geht.
„Last Cup Of Sorrow“ und das grandios keifende „The Gentle Art Of Making Enemies“ drehen dann noch einmal an der Intensitäts-Schraube.
Mit „Easy“ folgt dann so etwas wie eine Ruhepause, jeder kennt das Lied – wohl das bekannteste Coverlied – nicht jeder mag es, aber man kann mal einen Gang zurückschalten. „Cuckoo for Caca“ und das schöne „King For A Day“ gehen dann wieder ein wenig aufs Gaspedal, bevor das intensive “Ashes To Ashes“ in meinen Augen ein Meilenstein des Abends ist. Klasse Song, live immer ein Brett. Nun folgt die zweite Single „Superhero“ vom neuen Album. Hier werden alle Trademarks der Band in einen Song verpackt – klasse Song, live auch überzeugend. Mit „Matador“ vom neuen Album kommt dann wieder so ein epischer Song, der Pattons Gesangskünste hervorhebt. Der Song ist recht lang, hat viele epische Momente und ich freue mich auf die finale Albumversion. Mit „We Care A Lot“, „Pristina“ und dem finalen „From The Dead“ (auch das Finale auf „Sol Invictus“) wird der erste Abend nach knapp 90 Minuten beendet und wir gehen glücklich, relaxt aus dem Warfield – klasse !


www.youtube.com/v/a9S--N_YGhA


Setlist erster Abend:
• Motherfucker
• Land of Sunshine
• Caffeine
• Evidence
• Epic
• Sunny Side Up
• Get Out
• Midlife Crisis
• Last Cup of Sorrow
• The Gentle Art of Making Enemies
• Easy
• Cuckoo for Caca
• King for a Day
• Ashes to Ashes
• Superhero
• Matador
• We Care a Lot
• Pristina
• From the Dead

Der zweite Abend ist natürlich immer etwas anders, wenn man schon grob weiß was einen erwartet. Nach ein paar wohl dosierten Gin Tonic im Vorraum des Warfield, betreten wir den Innenraum und suchen uns gute, aber auch relaxte Plätze. Ist ja immer alles interessant: Auf der einen Seite ist es kaum erlaubt ein Bier in der Öffentlichkeit zu trinken – geschweige denn überall zu rauchen. Auf der anderen Seite wird seit der neuen Gesetzgebung an allen Ecken und Enden auf Rezept gekifft als gäbe es kein Morgen mehr. Selbst im Innenraum roch es mehr als solide nach Gras. Doch das waren nur die durchaus amüsanten Randnotizen. Das Licht ging aus und wieder begann der Abend mit „Motherfucker“, gefolgt von „From Out Of Nowhere“ – Mike wirkte heute viel agiler als am Vorabend und sprang während der ersten beiden Songs insgesamt drei Mal ins Publikum und ließ sich von diesem über die ersten Reihen tragen. Die Jungs waren sehr motiviert und hatten richtig Bock. Die Setlist war heute ein ganz wenig anders als beim ersten Abend und neben den bekannten Songs, die es eigentlich immer gibt, habe ich mich heute besonders über „Surprise! You´re Dead!“, „Spirit“ und den absoluten Schmachtfetzen „This Guy´s In Love With You“ gefreut. Metallica´s Kirk Hammett war wohl auch irgendwo im Publikum zugegen und ein paar Plätze neben mir entdeckte ich einen The Walking Dead Schauspieler (Nebenrolle 4te Staffel, Namen muss ich mal recherchieren), der ab und an für ein Foto herhalten musste.
Nach knapp 1,5 Stunden war dann auch wieder Schicht im Schacht und es war eine intensive Show.
Faith No More sind auf jeden Fall zurück und man merkt natürlich dass sie keine 25 mehr sind. Auf der Bühne geht es gerade bei Frontclown Mike Patton etwas relaxter zu, aber die Ausstrahlung der Band ist nach wie vor riesengroß. Die neuen Songs knallen gewaltig und haben sich so in die alten Meilensteine eingefügt. Besonders „Superhero“ ballert live richtig.
Freut Euch auf die Europagigs – egal ob Festival oder Headlinergig…
Faith No More sind zeitlos gut, fernab jeglichen Hypes…
Danke !!!


www.youtube.com/v/0MioncICUnw


Setlist zweiter Abend:
• Motherfucker
• From Out of Nowhere
• Caffeine
• Evidence
• Epic
• Sunny Side Up
• Surprise! You´re Dead!
• Midlife Crisis
• The Gentle Art of Making Enemies
• Easy
• Spirit
• King for a Day
• Ashes to Ashes
• Superhero
• Sol Invictus
• Digging the Grave
• This Guy´s in Love With You

Links:
Faith No More

Jens Krause

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