Live-Reviews | Urne - Mantar - Kvelertak - Astra Kulturhaus - Berlin (15.02.2025) | An einem frostigen Abend in Berlin bot das Astra Kulturhaus die perfekte Kulisse für ein explosives Metal-Package: Urne, Mantar und Kvelertak sorgten für eine schweißtreibende Show, die die klirrende Kälte draußen schnell vergessen ließ.
Den Auftakt machten die Londoner von Urne, die sich trotz ihres kurzen Slots als energiegeladene Post-Sludge-Metal-Band präsentierten. Schon früh versammelte sich eine beachtliche Menge vor der Bühne, und mit Songs wie „Serpent & Spirit“ und „Becoming The Ocean“ lieferten sie ein druckvolles Brett ab. Ihr finaler Song, das Groove-Monster „Desolate Heart“, hinterließ Eindruck – Urne bewiesen, dass man sie definitiv im Auge behalten sollte.
Nach einer kurzen Umbaupause betraten Mantar die Bühne – und sofort explodierte die Stimmung. Das Bremer Duo hatte just am Vortag ihr neues Album „Post Apocalyptic Depression“ veröffentlicht, und das Publikum war heiß darauf, alte und die neuen Songs live zu erleben. „Age Of The Absurd“ und das etwas ältere „Egoisto“ sorgten für die ersten ekstatischen Reaktionen, während „Rex Perverso“ vom neuen Album sich nahtlos in die Setlist einfügte.
Mantar sind eine Band, die genau weiß, wie sie ihr Publikum packt. Ihr intensives Zusammenspiel aus Riffs, rohem Gesang und wuchtigen Drums ließ das Astra beben. Besonders „Halsgericht“, ebenfalls ein neuer Track, zeigte großes Mitgröl-Potential und sorgte für eine elektrisierte Atmosphäre. Als schließlich „Era Borealis“ durch die Boxen fegte und mit „White Nights“ das Set endete, war das Publikum längst in bester Feierlaune – und der Boden des Astra dürfte bereits ordentlich durchgeschwitzt gewesen sein.
Zeit für eine kurze Erfrischungspause, bevor es mit Kvelertak weiterging. Nach einigen Jahren Pause freute ich mich besonders darauf, die Norweger wieder live zu erleben. Sie betraten die Bühne mit gewohnt unbändiger Energie und lieferten einen Set, der einen Querschnitt durch ihre gesamte Diskografie bot. „Blodtørst“, „Crack Of Doom“ und „Rogaland“ wurden vom Publikum frenetisch gefeiert und bewiesen einmal mehr, dass Kvelertak nicht nur musikalisch überzeugen, sondern auch eine unglaubliche Bühnenpräsenz haben.
Ihre Mischung aus Hardcore-Punk, Rock’n’Roll und Metal sorgt live für eine unvergleichliche Dynamik. „Likvoke“, „Endling“ und „Bruane Brenn“ zündeten lückenlos, bevor der krönende Abschluss mit den Klassikern „Mjød“ und „Bråtebrann“ kam – ein Finale, das keine Wünsche offenließ.
Fazit: Ein Abriss der Extraklasse
Dieses Line-up war schlicht ein Geschenk für Fans harter Musik. Urne lieferten einen starken Opener, Mantar spielten sich mit purer Wucht in einen Rausch, und Kvelertak bewiesen einmal mehr, dass sie eine absolute Live-Macht sind. Nach dem Konzert blieb noch Zeit für einen Plausch mit Mantar-Drummer Erinc, bevor es weiter ins Berliner Nachtleben ging. Ein Abend, der noch lange nachhallen wird – und ein Konzert, das den Winter zumindest für ein paar Stunden vergessen ließ.
|
Reviews zum Thema "Urne - Mantar - Kvelertak" |  | Mantar - "Post Apocalyptic Depression"
Mit ihrem neuesten Album "Post Apocalyptic Depression" zeigen Mantar aus Bremen, dass sie sich in der Musiklandschaft fest etabliert haben. Diese Produktion ist viel... zum Review | |  | Kvelertak - "Meir"
Selten hat mich in den letzten Jahren ein Debütalbum so gefesselt, wie der Erstling von Kvelertak aus dem beschaulichen Norwegen. Ich erinnere mich noch an die ersten Hördurchläufe des Debüts... zum Review | |  | Mantar - "Pain Is Forever And This Is The End"
Nach dem bereits vorab veröffentlichtem „Odysseus“ hatte ich kurz die Befürchtung, dass dieses Album eine andere Richtung einschlagen würde – obwohl ich den Song direkt sehr mochte. Doch derlei... zum Review |
Interviews zum Thema "Urne - Mantar - Kvelertak" |  | Kvelertak
Kvelertak sind zurzeit in aller Munde. Nachdem sie im Sommer auf diversen Festivals in ganz Europa zu sehen waren, haben sie sich entschlossen noch einmal die Clubs in ganz Europa unsicher zu machen. Der letzte Deutschland-Gig der Tour sollte in Münster stattfinden und dort traf ich mich im Vorfeld des Auftritts im Backstage-Bereich der Band, um über dieses und jenes zu philosophieren... zum Interview | |  | Audrey Horne
Audrey Horne haben in der ersten Jahreshälfte mit „Devil’s Bell“ ein wirklich starkes Album auf den Markt gebracht. Endlich kamen sie dann im Rahmen der Veröffentlichung auch auf Tour. Im Vorfeld ihres Gigs im Headcrash in Hamburg, hatten wir die Möglichkeit uns mit Audrey Horne Sänger Torkjell „Toschie“ Rød zu unterhalten. Knapp zwei Stunden vor Konzertbeginn trafen wir... zum Interview |
Live-Reviews zum Thema "Urne - Mantar - Kvelertak" |  | Kvelertak - Bremen - Schlachthof (27.02.2020)
Kvelertak waren von Beginn an ein Phänomen. Zum ersten Mal habe ich sie vor einigen Jahren im Hamburger Logo gesehen und da war es ein Abriss der Sonderklasse. Diese Truppe aus Norwegen konnte damals... zum Review | |  | Kvelertak - Hamburg - Markthalle (29.03.2013)
Es ist ernsthaft schwierig, dieses Konzert in Worte zu fassen. Wenn hinterher jeder begeistert und voll des Lobes ist, muss etwas Besonderes passiert sein. Doch der Reihe nach... zum Review | |  | Kvelertak - Münster - Sputnikhalle (10.12.2011)
Dezember ist eine besinnliche Zeit, es wird eigentlich nie so richtig hell, Weihnachten naht und nun sind auch noch die verrückten Norweger von Kvelertak in der Nähe... zum Review |
|
|
|