Harbor Inn Studios - Bremen
 

Live-Reviews

Emil Bulls - Osnabrück - Rosenhof (14.10.2011)
Das Konzert des Jahres? Möglicherweise, wenn nicht sogar ganz bestimmt.
Die Emil Bulls veröffentlichten genau 2 Wochen vorher ihr aktuelles Werk „Oceanic“, welches man bereits jetzt als vollen Erfolg werten kann: Chart-Einstieg auf Platz 16, und das Teil rotiert bei mir fast täglich mehrere Male im CD-Schacht. Am Vortag begann die entsprechende Tour in Köln, nun macht der Tross in Osnabrück Halt. Es ist bitterkalt an diesem Freitag Abend, und zu allem Überfluss findet der Einlass ca. 20 Minuten später als geplant statt. In der Halle angekommen, nimmt unsere Gruppe erstmal die neuen Shirt-Designs unter die Lupe, nette Sachen dabei.
Kurze Zeit später legen dann auch schon More Than Crossed los. Die 4 Berliner klingen ein wenig wie eine härtere Version von Bullet For My Valentine. Das Publikum reagiert eher gelangweilt, aber die halbe Stunde geht recht schnell vorbei. Das geht besser. Das zeigt dann auch schon die zweite Vorband, Guns Of Moropolis, die sich zwar gut bei Volbeat bedient, aber ihren Sound überzeugend rüberbringt. Das Ganze groovt und rockt, das macht Laune.
Die 35 Minuten vergehen recht schnell, die 3 Bayern wissen mit ihren Songs zu gefallen und nach und nach zogen sie die Leute auf ihre Seite.
Das war allerdings gar nichts im Vergleich zu dem, was sich ab 21:40 Uhr abspielte: Es ward noch einmal dunkel im Rosenhof, und die 5 Bulls betraten unter den Klängen von „The Concubines Of Debauchery“, dem Intro der aktuellen Scheibe, die Bretter. Lautstarker Jubel brach los, dann ging das Intro direkt in „Epiphany“ über, einem rasanten Brecher. Vom ersten Moment an verstanden es die Bulls, den Funken direkt aufs Publikum überspringen zu lassen. Die Akteure auf der Bühne waren ständig in Bewegung uns machten gehörig Alarm. Im Publikum brach direkt das Chaos aus, ein erster Pit würde unverzüglich ins Leben gerufen und dieser dauerte auch gefühlt den ganzen Abend an. Die 5 Bayern haben natürlich auch die Routine einer nunmehr 16-jährigen Bandgeschichte und wissen genau, was die Anwesenden wollen. So bestand der Eröffnungsblock aus 4 neuen Songs, welche begeistert aufgenommen wurden. Die Fans zeigten sich bereits erstaunlich textsicher, scheinbar bin ich nicht der Einzige, bei dem die Scheiblette auf Heavy Rotation läuft. „Battle Royal“ kommt brutal, der Refrain dafür umso epischer. „The Jaws Of Oblivion“ macht richtig Laune und Party-Stimmung, ein richtiges Highlight. Ebenso wie mein Fave „Here Comes The Fire“, den hier auch scheinbar jeder abgöttisch liebt. Ich könnte hier wirklich jeden einzelnen Song ansprechen, es galt wirklich: Jedes Lied ein Treffer. Nach den großartigen „The Most Evil Spell“ und „Time“ startet „Between The Devil And The Deep Blue Sea“ den nächsten „Oceanic“-4er-Block. Der Song ist der Wahnsinn, kommt live noch mal ne Spur geiler und reisst einen einfach mit. Die diversen eingebauten Headbang-Parts beanspruchen den Nacken aufs Äußerste. Auch die eingestreuten Klassiker der Marke „Smells like Rock’n’Roll“ schmecken den Osnabrückern, und so verabschieden sich die Emil Bulls hiernach erstmal. Allerdings lassen die Zugaben nicht lange auf sich warten: „Dancing On The Moon“ kommt zum Einsatz. Für mich der einzige Kritikpunkt, auf der letzten Tour kam an gleicher Stelle „I Don’t Belong Here“ zum Zug und wusste mit diversen Gänsehautmomenten besser zu gefallen. Allerdings hagelt es danach Klassiker: „Nothing In This World“ kommt wie immer grandios, ebenso „When God Was Sleeping“ ( beide vom „Phoenix“-Album ). „Worlds Apart“ beendet das Konzert nach 95 Minuten standesgemäß mit amtlichem Geknüppel, gottgleichem Refrain und Wall of Death. Und da es bei meinem Kumpel und mir nun schon bei diesem Song Tradition hat, stürzen wir uns mit ins Getümmel. Ein toller Abschluss.
Schön auch, dass man die Band nach der Show im Laden verteilt trifft. Sehr sympathische Truppe. Die Zuschauer ( würde auf ca. 500 – 600 tippen ) gehen wieder einmal glücklich nach Hause. Der Sound war ok, nicht sonderlich laut, und die Lichtshow war schon was Feines: Das Bühnenbild war dem neuen Album entsprechend in weiss und grün gehalten und wurde oft mit UV-Licht beleuchtet, was sehr cool aussah ( siehe auch Video). Diesen Abend muss man erstmal toppen.

(Anm. d. Red. Wir wurden darauf hingewiesen, dass unserem Autor leider ein kleiner Fauxpas unterlaufen ist: Guns of Moropolis stammen nicht aus Bayern, sondern aus dem Württembergischen Teil Schwabens. Wir bitten dies zu entschuldigen.)


www.youtube.com/v/kI1ffjkJ28U


Setlist:

The Concubines Of Debauchery
Epiphany
Battle Royal
The Jaws Of Oblivion
All In Tune With The Universe
Here Comes The Fire
The Most Evil Spell
Time
Between The Devil And The Deep Blue Sea
The Saddest Man On Earth Is The Boy Who Never Weeps
Not Tonight Josephine
We Don’t Believe In If’s
Wolfstunde / Ad Infinitum
Leaving You With This
Smells Like Rock’n’Roll
Dancing On The Moon
Nothing In This World
Newborn
When God Was Sleeping
Worlds Apart

Links:
Emil Bulls

Eisen-Dieter

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