Schon wieder ein disbelief-Konzertbericht? Aber ja, natürlich! Ziemlich spontan das Ganze, aber egal – ab ins Auto, ne Dose Cola/Jack aufgerissen ( ich war Beifahrer ) und ab nach Hannover. Die Location war mir bislang völlig unbekannt, laut Augenzeugenberichten findet hier sonst wohl eher gewöhnlicher Discobetrieb statt. Das ist heute anders. Ganz anders. Alle 4 angekündigten Bands spielen Death Metal. Hier scheinen sich diverse Sub-Genres aufgetan zu haben, ohne dass ich was davon erfahren hätte: Brutal Death Metal, Technical Death Metal und – Endtime Death Metal. Wuoah! Da lobe ich mir die Stilbezeichnung von disbelief: Death Metal. Wie dem auch sei, nachdem wir den Laden ausfindig gemacht haben, und dabei einige lustige Geschäftenamen unseren Weg kreuzten ( was sich auch in diversen selbstgedrehten Videoclips niedergeschlagen hat ), gewährte uns die freundliche Dame am Empfang Einlass. Der erste Eindruck war recht gut, abgefahrener Laden. Man wirbt mit dem Slogan „Hannovers vierte Dimension“, was auch immer uns das sagen soll. Die Bühne jedenfalls war recht übersichtlich, ebenso die Anzahl zahlender Gäste. In einem Anflug von aufkommendem Hungergefühl verließen die Protagonisten vorerst wieder den Ort des Geschehens, um auf der nahegelegenden Fressmeile Essen zu fassen. Nach einem grandiosen BBQ-Burger mit belgischen Pommes und diversen weiteren Videos mussten wir bei unserer neuerlichen Ankunft zu unserem Entsetzen feststellen, dass wir die Lokalmatadoren von Magna Mortalis verpasst haben. Nun werden wir vermutlich nie erfahren, wie sich Endzeit Death Metal so anhört. Verdammt! Komischerweise passiert mir so was immer nur mit Philipp, und immer nur bei disbelief, was wohl nicht sonderlich für die Wahl ihrer Supportbands spricht. Es folgten die Amis Solace of Requiem, die recht soliden, technischen Death Metal zockten. Stimmung wollte dabei aber kaum aufkommen, lediglich 2, 3 Leute moshten für sich auf der kleinen Tanzfläche. Die Band schien sich der Illusion eines ausverkauften Stadions hinzugeben ( O-Ton Philipp ), zumindest ließ ihr Stageacting das vermuten. Die halbe Stunde verging aber recht schnell, und 20 Minuten später starteten Xiom ihr Set. Die Mucke lief deutlich besser rein, der Gig war mit 25 Minuten Spielzeit allerdings recht kurz ausgefallen. Nicht weiter schlimm, denn als disbelief um kurz nach Elf loslegen, zeigt sich, wegen welcher Band alle Leute anwesend sind. Weiterhin sei anzumerken, dass ich den Satz „The next song is from our new CD / album!“ nicht mehr hören kann, den haben die beiden Supports vor ungefähr jedem Song rausgehauen. Nun also disbelief, die gleich fett mit „A place to hide“ loslegen, gefolgt von „Room 309 ( Kraftprinzip)“ und „Sick“. Alleine diese Eröffnungs-Triplette ist schon die 12 Euro Eintritt wert. Schade, dass nur ca. 30 Leute anwesend sind, wenn Hits wie „Hell goes on“ oder auch „Navigator“ von den Hessen abgefeuert werden. Besonders „Hell goes on“ ragt an diesem Abend durch eine besonders räudige Darbietung heraus, der scheidende Drummer Corny Althammer bearbeitet sein Drumkit mit einer unglaublichen Präzision und Kraft, und Sänger Jagger, für den später noch Sprechchöre gestartet werden, überzeugt mit unmenschlichen Growls. Als letzter Song vor den Zugaben kommt erwartungsgemäß das, worauf wir mal wieder sehnsüchtig hingefiebert haben: Der absolute Killersong „Rewind it all ( Death or glory )“ ertönt, und es bietet sich ein geiles Bild: Die Meute lässt die Haare fliegen, die Band ebenso. Propeller-Banging. Sieht cool aus, wenn alle ausrasten, Band inclusive. Dieser epische Moment soll allerdings nicht den Schlusspunkt bilden, denn es folgen noch 3 Zugaben, die ebenfalls absolut großartig sind und auch immer sein werden: „To the sky“ beansprucht die Nackenmuskulatur noch einmal bis aufs Äußerste, der Bandklassiker „Misery“ steht dem in Nichts nach und begeistert durch grandiose Riffs und Melodien. Den finalen Schlusspunkt setzt die Bolt-Thrower-Hommage „The last force: Attack!“, die ich zum ersten Mal live zu hören bekomme und von disbelief wie gewohnt überzeugend vorgetragen wird. Diese Band ist über jeden Zweifel erhaben. Der Sound war okay, mehr leider nicht. Und wie gesagt, ein wenig mehr Zuschauer hätten der Laden und vor allem disbelief verdient gehabt.
Hat sich aber gelohnt, diese „Believe in nothing“-Tour.
Setlist:
A Place To Hide
Room 309 ( Kraftprinzip )
Sick
The One
Hell Goes On
The Return Of Sin
Navigator
Hate / Aggression Schedule
Rewind It All ( Death Or Glory )
To The Sky
Misery
The Last Force: Attack!
Eisen-Dieter
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