Harbor Inn Studios - Bremen
 

Live-Reviews

Emil Bulls - Schüttorf - Komplex (12.11.2011)
Bulls reloaded – Diese Band begleitet mich irgendwie durch die letzten Monate wie kaum eine andere. Kein Wunder bei solch starken Scheiben wie „Phoenix“ oder „Oceanic“, der letzte Streich der Bayern. Das Konzert in Schüttorf ist für mich bereits das zweite auf der aktuellen Rundreise, und gleichzeitig ist es die letzte Show der Tour.
Dies bekommen TOS, die erste Supportband, dann auch gleich zu spüren: Die Bulls haben ihnen Mehl in die Handtücher, Pfeffer auf die Drums und Chilipulver aufs Mikro geschmiert. So liegt während der ersten Songs direkt ein kräftiger Pfeffergeruch in der Luft, von fehlender Würze kann also nicht gesprochen werden. Musikalisch ist das Ganze okay, alternativ angehauchter Rock mit gelegentlichen eruptiven Parts, geht gut rein.
Die nun folgenden Guns of Moropolis finde ich allerdings noch ne ganze Ecke besser. Zwar hört man die Einflüsse der Band deutlich raus, aber es rockt und groovt einfach wie Sau. Songs wie „HDH-DK-25“ oder „Mc Boogie“ tun ihr Übriges, die Band kommt offensichtlich gut an. Beim letzten Song kommen die Bulls auf die Bühne und bauen vorzeitig das Schlagzeug ab. Sehr geil ist die Reaktion vom Drummer, der sich erst vor Lachen wegschmeisst, dann aber auf den Resten weiterspielt, als wäre nix passiert. Das macht Spaß, so vergeht die Wartezeit wie im Flug.
Nun wird es auch ein wenig kuscheliger im Komplex, die Leute strömen gen Bühne. Hier sei noch anzumerken, dass auffällig viele junge Menschen, um nicht Kinder zu sagen, anwesend sind. Ein sehr bizarres Bild und auch Kontrast zu den ebenfalls anwesenden Altrockern in Kutte, die nach jeder Band an die Absperrung drängeln und Autogramme erhaschen wollen. Sehr kurios. Ebenso wie die Musik in den Umbaupausen – hier ertönen Disco-Hits der Marke „I will survive“ und „Your disco needs you“, was im Gesamtkontext allerdings schon fast wieder ein homogenes Bild abgibt. Insgesamt werden es heute 250 – 300 Zuschauer sein.
Pünktlich um Zehn ertönt dann das Intro und die Bulls steigen wie erwartet mit „The concubines of debauchery“ / „Epiphany“ ins Set ein. Blöderweise stehen Jenna und ich direkt vor der Box, der Sound ist hier eher suboptimal. Trotzdem springt der Funke mal wieder sofort über, das ist allerdings auch kein Wunder, die Bayern feuern direkt Hit an Hit in die Menge. „The jaws of oblivion“ verbreitet erneut Partystimmung, “Here comes the fire” spaltet Schädel, “The most evil spell” belastet Nackenmuskulatur und Stimmbänder. Circle Pits werden ins Leben gerufen, den Anfang macht eine junge Dame auf den Schultern ihres Freundes. Schön. So geht es munter weiter, und ehe man sich versieht, ist der reguläre Teil auch schon vorbei. Zu meiner Freude beginnt der Zugabenblock mit „I don’t belong here“, welches ich in Osnabrück noch schmerzlich vermisst hatte. Einfach ein toller Song. Die Klasse vom „Phoenix“-Album erkennt man auch daran, dass 3 Zugaben von eben diesem Album stammen. So ist der Stimmungshöhepunkt bei „Nothing in this world“ erreicht, wie so oft. Hier kommt wieder das „Hinknieen-und-Hochspringen-Spielchen“ zum Zuge.
Plötzlich tauchen die Vorbands noch auf, um den Bulls leichtbekleidet eine Melone zu überreichen, die mit Wunderkerzen garniert und mit einem Cocktail gefüllt ist. Alle bedanken sich beieinander für die gelungene Tour. Nach „Worlds apart“ ist nach 100 Minuten Schluss. Bei diesem Lied vermisse ich kurz Nature, mit dem ich sonst zu diesem Song an der obligatorischen Wall Of Death teilnehme.
Alles in Allem ein ziemlich obskurer Abend. Musikalisch top, aber die Rahmenbedingungen waren schon ein wenig strange. Gefallen hat es uns trotzdem. Bis zum nächsten Mal!


www.youtube.com/v/foQpv6BRuvg


Setlist:

The Concubines Of Debauchery
Epiphany
Battle Royal
The Jaws Of Oblivion
All In Tune With The Universe
Here Comes The Fire
The Most Evil Spell
Time
Between The Devil And The Deep Blue Sea
The Saddest Man On Earth Is The Boy Who Never Weeps
Newborn
We Don’t Believe In If’s
Wolfstunde / Ad Infinitum
Leaving You With This
Smells Like Rock’n’Roll
I Don’t Belong Here
Nothing In This World
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When God Was Sleeping
Worlds Apart

Links:
Emil Bulls

Eisen-Dieter

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