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Album-Reviews

Coldseed - "Completion Makes The Tragedy" (Nuclear Blast)


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Coldseed
Nuclear Blast
Mit „Completion makes the Tragedy“ liefert das Allstar Projekt Coldseed ihren ersten Longplayer ab, der sich allerdings genauso sperrig verhält, wie es der Titel schon vermuten lässt. Coldseed sind für mich keinem Genre zu zuordnen, was es der Band kommerziell sicherlich nicht einfach machen wird. Metaller sind schließlich nicht unbedingt für ihre musikalische Toleranz bekannt. Nun nicht desto trotz lohnt es sich sicherlich der Band um Ex-Blind Guardian Trommel Thomen Stauch gehör zu schenken. Musikalisch bewegt sich das ganze zwischen moderneren Rock klängen und oldschool Thrash, wobei elektronische Spielereien das Gesamtbild wiederum vollkommen über den Haufen werfen. So gibt bei „nothing but loser“ 70s lastige Gitarrenklänge die dann wiederum mit Samples verfremdet werden. Darüber thront ein halliger, Ministry-Mäßiger Gesang des Soilwork Fronters Björn Strid. Im nächsten Song „five to fix“ kramt man in der Thrash Schublade Stakkato Riffing heraus vertont diese mit mehrstimmigen Gesangslinien, die irgendwie an alte Metallica und an die skurillen Metaller Galactic Cowboys erinnern. Weiter geht es mit einem experimentellen Song auf „CMTT“. Stampfiges herunter gestimmtes Gitarrenspiel trifft hier auf Gegrunze und elektronischen Firlefanz. Allein die erste hälfte der CD sorgt beim geneigten Hörer für so manch stilistische Verwirrung. Weitere Songs klingen immer wieder wie eine Mischung aus Ministry, Corrosion of Conformity und moderneren Thrash Acts. Für den Otto-Normal-Metal-Hörer vielleicht etwas zu viel des Guten. Es ist nicht unbedingt die Musik, die man von Stauch, Strid und Co. erwartet hätte. Allerdings habe ich es noch nie verstanden, warum manche Musiker an Projekte beteiligt sind, welche dann klingen wie die eigentlichen Ausgangsbands. Dies ist hier nicht der Fall. Alle Songs zeigen sich sehr heterogen, sodass eine eindeutige rote Line nicht erkennbar ist. Leider fehlt es an den wirklich guten Songs. So plätschert das Album vor sich hin ohne einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Die Produktion zeigt sich zudem auch sehr verhalten und es fehlt irgendwie der nötige Bumms. Leute die etwas mit den genannten Bands anfangen können, sollte sich das Teil ruhig mal einverleiben. Anspieltipps sind der Opener „My Affliction“, das Porcupine Tree-mäßige „Reflection“ und das poppige „Democracy Lessions“.

6,5 | 10 Punkten - Mark Brückner

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