Harbor Inn Studios - Bremen
 

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Matt "Gonzo" Roehr - Bremen - Tivoli (07.10.2011)
Wieder einmal läute ich das Wochenende mit einem Konzert ein, diesmal suche ich das Tivoli in Bremen auf, um mir das aktuelle Programm des ehemaligen onkelz-Gitarristen Gonzo zu geben, der heuer unter dem Banner Matt Roehr firmiert. Nach 2 englischsprachigen Scheiben, die verkaufstechnisch eher floppten, geht er mit der aktuellen Scheibe back to the roots und singt onkelz-ähnliche Stücke. Dies zahlte sich auch gleich mit einer amtlichen Chartsplatzierung ( Platz 17 ) aus. Nun also die dazugehörige Tour.
In Bremen angekommen, muss ich die ersten Minuten im Auto warten, da es regnet, als gäbe es kein Morgen. Glücklicherweise endet dieser kurz vor Sieben, so dass ich pünktlich zum Einlass vor den Pforten des Tivoli stehe. Als ich diesen betrat, sah ich erstmal den Merch-Stand, der die Devotionalien zu anständigen Preisen ( Shirt 15 Euro ) anbot.
Allerdings wartete ich immer noch auf mehr Zuschauer. Die Location war zwar schon eher klein, doch die paar Leute verloren sich fast schon in dieser. Einige standen am Shirt-Stand, viele saßen an der Theke und ich stand vor der Bühne, die verdammt hoch war. Und wartete. Und wartete. Und wartete.
Um 20 Uhr hatten Nikki Puppet dann endlich Erbarmen und enterten die Bühne. Die Band kannte ich bislang nur vom Namen her, musikalisch würde ich sie am ehesten unter dem Banner „Classic Rock“ einstufen. Das Quartet mühte sich redlich, doch die Bremer kamen leider nicht aus dem Quark. Schade, die Mucke ging eigentlich wohl klar, und bei den einzelnen Musikern konnte man merken, dass sie ihr Handwerk beherrschen. Optisch wirkte die Truppe ein wenig zusammengewürfelt, der Gitarrist würde jeden „Dio-Ähnlichkeitswettbewerb“ gewinnen, der Schlagzeuger ging ( auch vom Alter her ) eher Richtung Justin Bieber, die Sängerin wiederrum erinnerte ein wenig an Andrea Berg. Und dann war da noch die süße Bassistin, die ziemlich cool rüberkam. So vergingen die 45 Minuten letztlich recht schnell, aber unspektakulär, was auch am Publikum lag.
Glücklicherweise änderte sich das schnell, als um 21:10 Uhr das Intro einsetzte, und Matt Roehr plus Gefolge die Bühne zu einer amtlichen Lichtshow betrat und mit „Revolution“ und „Himmelsstürmer“ vom aktuellen Werk „Blitz und Donner“ loslegte. Das Publikum dankte es mit lautem Jubel, und nun kam auch ein wenig Bewegung in die Sache. Erst recht, als schon an vierter Stelle der Klassiker „Heilige Lieder“ zum Einsatz kam. Ein Blick in die „Menge“ – es werden am Ende um die 100 Leute gewesen sein – JEDER kennt diesen Song, JEDER singt JEDE Zeile mit. Die erste Gänsehaut. Die Setlist ist bunt gemischt, auf den onkelz-Hit folgt das instrumentale „Barra Da Tijuca“, und zwischen den aktuellen Songs kommen immer mal wieder alte Perlen zum Zug. Nach 60 Minuten verlässt die Band die Bühne, lässt sich allerdings nicht lange bitten und setzt zum Zugaben-Block an. Und der bietet vor allem eines: onkelz-Hits vom Feinsten. So endet das Konzert nach 85 Minuten beinahe wie damals, als die Frankfurter noch gemeinsam aktiv waren: Mit „Mexico“ und „Erinnerungen“, welches Matt „meinem guten Freund Kevin“ widmet. Der Mann hat Eier, keine Frage. Die Band um ihn herum ist, mit Ausnahme des Bassers, der etwas schüchtern wirkt, sehr agil, allen voran Dauergrinser Ferdy Doernberg, der gleich mehrere Instrumente spielt: 2 Gitarren, Keyboard, Trompete, Schellenkranz… Ziemlich abgefahren, vor allem, wenn er gleichzeitig (!!!) Keyboard und Trompete spielt. Man konnte ihm, Matt und Co. den Spaß deutlich ansehen. Und so sehe ich es ähnlich wie der Meister himself: „Kaum zu glauben, dass so ein paar Leute so viel Krach machen können!“. Cooler Abend!



Setlist:

Revolution
Himmelsstürmer
Ja, nee, is’ klar
Heilige Lieder
Barra da Tijuca
Zeitgeistreiter
24/7/365
R.I.F.
Finde die Wahrheit
Freiheit
Bet on Tomorrow
Gedankenpolizei
Kein zurück
Die Wahrheit (†)
Sekt oder Selters
Wir ham’ noch lange nicht genug
Auf gute Freunde
So sind wir
Mexico
Erinnerungen

Eisen-Dieter

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