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Album-Reviews

Spanner - "Wonderful World" (SyCo Music)


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Spanner
„Spanner“ - eigentlich ein klasse Name für eine Punkband. Da die Jungs in diesem Fall allerdings aus Holland kommen und ich keine Ahnnung hab, ob das auf Holländisch das Selbe heißt, stellt sich mir gerade die Frage, ob's Absicht oder eher ein Marketingunfall a la „Mitsubishi Pajero“ und „Ford Probe“ war. Sei's drum. Der Gedanke mit der Punkband hat sich eh erledigt, sobald man weiß, dass die Truppe zur Zeit als Support von „Fury in the Slaughterhouse“ unterwegs ist.
Vor das Anhören hatten die Götter des Rock'n'Roll aber erst einmal das Auspacken gestellt. Und das gestaltete sich in diesem Fall – als letzte Warnung sozusagen – als ziemlich kompliziert und langwierig, da die Folie ziemlich stabil und unnachgiebig war und Aufreißfäden heutzutage ja auch nicht mehr üblich sind. Nach Einsatz sämtlicher verfügbarer Fingernägel und Zähne war das Ding dann jedenfalls irgendwann entpackt.
Also ab in den Player damit. Was da unter dem Titel „Wonderful World“ ertönt klingt - grob gesagt - wie grungig angehauchter und zum Pathos neigender Stadionrock, so irgendwo zwischen „Fury in the Slaughterhouse“ und „Creed“ - reißt keinen vom Hocker, tut nicht wirklich weh und braucht eigentlich auch keiner. Also genau das, was uns im Radio als ganz harte Rocknummer verkauft werden würde...
Das richtige Schmankerl sind allerdings die Texte: Klingt einerseits nach schlechten Spandex-Metal der Achtziger, andererseits könnten das aber auch englische Übersetzungen von Schlager-Nummern sein, die Roy Black und Patrick Lindner seinerzeit wegen Niveaulosigkeit und Inhaltsleere abgelehnt haben. Wer es schafft, das Booklet komplett durchzulesen, ohne hinterher reif für die Anstalt zu sein oder einen Amoklauf durch die Nachbarschaft zu starten, der darf sich echt zu den ganz harten zählen. Wenn's da irgendwo eine Message oder einen tieferen Sinn gibt, sind die jedenfalls im Geschwafel untergegangen.
Und was sagt uns das Ganze jetzt? Eigentlich gar nichts. Wer auf massentauglichen Radiorock a la „Fury in the Slaughterhouse“ und „Creed“ steht wird's wohl mögen. Wer eher kräftigere Sachen bevorzugt, der kann's beruhigt ignorieren, sofern man nicht auf den punkigen Bandnamen oder das nach Grunge aussehende Cover reinfällt.

4 | 10 Punkten - Holger

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