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Live-Reviews

The HU - Hamburg - Grünspan (15.01.2020)
The HU sind DIE Newcomer auf dem internationalen Heavy Metal Markt und kombinieren die typischen Klänge des Metals mit dem ursprünglichen und kehligen Gesang der Mongolei. Sie selbst nennen ihren Style „Hunnu Rock“, inspiriert von den Hunnen, einem Volk des alten mongolischen Reiches. Der Name The HU leitet sich vom mongolischen Wort für „Mensch" ab. Wir durften beim Auftaktgig ihrer komplett ausverkauften Europatour im Grünspan dabei sein.

Man wurde 2018 zum ersten Mal auf die mongolische Truppe durch deren Video zum Song „Wolf Totem“ aufmerksam. Das Video ging derart viral, dass man gar nicht umhin kam, diese Band anzutesten. Der mongolische Tribal-Sound, gepaart mit seinem typischen Untertongesang, machte The HU sofort interessant und Veranstalter wurden fix auf die Truppe aufmerksam. In Folge dessen spielten The HU viele Gigs, wurden auf größeren Festivals platziert und erspielten sich nach und nach auch den Ruf einer tollen Live-Band. Es ist immer interessant, wenn neue Bands mit andersartigen Stilen in die Szene drängen und frischen Wind in die Clubs und auf Festivals bringen. Mit ihrem Kehlkopfgesang sind The HU definitiv anders und haben nun ihr Album „The Gereg“ von 2019 im Gepäck und stürmen damit den europäischen Markt.

Eröffnet wurde der Abend von Fire From The Gods - einer Truppe aus Austin. Die Melange aus Alternative, Rock und Nu Metal, gepaart mit einer soliden Prise Rapmetal, brauchte einige Zeit, um zu zünden. Die Jungs hatten aber Bock und konnten das Publikum nach und nach auf ihre Seite ziehen. Man merkte, dass sie sich bei diesem Tour Auftakt auch noch etwas eingrooven mussten. Die zweite Hälfte des Sets wurde dann gefühlt ein wenig härter und erinnerte in Teilen an Soulfly Songs, kombiniert mit viel Stone Sour und diversen Slipknot-Parts. Das wusste dann in der Tat zu gefallen und man sollte Fire from the Gods auf jeden Fall im Auge behalten.

Während der Umbauphase bewegte sich im Grünspan gefühlt kaum einer und jeder wollte seinen Platz im ziemlich warmen und ausverkauften Club behalten. Das Publikum war sehr angenehm gemischt und vom Metalhead bis zum Ethnofan war alles vertreten.

Nach einiger Zeit kam die Band dann unter lauten „HUHUHUHUHU"-Rufen auf die Bühne und man durfte sich fast wundern, mit wie viel Begeisterung dieser Empfang untermauert wurde. Das Publikum hatte richtig Lust und die Stimmung war schon gleich zu Beginn sehr gut. Es war das erste Konzert der Tour und man war gespannt, wie sich dieser Auftakt gestalten sollte.

Mit „Shoog Shoog“ eröffneten The HU das Set und hatten das Publikum sofort auf ihrer Seite. Der sauber gemixte Sound in einer angenehmen Lautstärke war perfekt gewählt, um sich auf den gutturalen Gesang der Musiker und deren traditionelle, mongolische Instrumente zu konzentrieren.

Die Band wirkte auf der Bühne in Teilen sehr zurückhaltend und fast schüchtern - was aber keinen negativen Aspekt darstellte. Frontmann Gala groovte sich im Laufe des Auftritts immer mehr ein und wurde vom Publikum getragen. Das Ergebnis waren starke Posen und eine gehörige Portion Ausdruck in Mimik und Gestik. Trotzdem war alles sehr weit weg von prolligen „fucking hier und fucking da“-Ansagen, die man ja sonst auch gerne mal hört. Die Band spielte sehr konzentriert, und Songs wie „The Same“, „The Gereg“ oder das intensive und groovige „The Legend Of Mother Swan“, brachten das Publikum schnell auf die richtige Betriebstemperatur.

Es war sehr auffällig, wie gut sich das Publikum auf die sympathische Truppe einließ. Die Melodien waren den meisten bekannt und die Fanbase begleitete alle Songs mit absoluter Aufmerksamkeit und Begeisterung. Teilweise entstand durch das Zusammenspiel von gutturalem Gesang und den einlullenden Klängen der traditionellen Instrumente eine sehr elektrisierende Atmosphäre, die alle in ihren Bann zog. Der Einsatz von Pferdekopfgeige, mongolischer Laute und Maultrommel brachte einen einzigartigen Sound zustande. Obwohl die Texte in der Muttersprache der Mongolen verfasst sind, fühlte man sich jederzeit abgeholt und in eine unbekannte Musik- und Märchenwelt gezogen. Dies wurde noch von visuellen Reizen unterstrichen, die vom Bühnenbild, der Performance an den außergewöhnlichen Instrumenten und der traditionellen Kleidung unterstrichen wurde.

Das Konzert hatte insgesamt eine wunderbare Intensität, und Songs wie „Shireg Shireg“, „Bii Biyeley“ wurden ordentlich gefeiert. Das bunt gemischte Publikum war zu jedem Zeitpunkt voll da und die Neugier von Neulingen im The HU Kosmos wurde belohnt. Spätestens beim Track „Wolf Totem“ (inzwischen gibt es auch eine Version mit Papa Roach Sänger Jacoby Shaddix), wurde auch der letzte Zuschauer aktiv und feierte die Band.
„The Great Chinggis Khaan“ brachte den Gig dann langsam gen letzte Runde. Nach „Black Thunder“ und dem großartigen „This Is The Mongol“, ging eine sehr zufriedene und vom Publikum laut gefeierte Band von der Bühne.

The HU sind kein Metal, The HU sind kein richtiger Rock – The Hu sind The HU und bringen frischen Wind in die Szene -und das ist gut so…wir sind gespannt auf ein neues Album dieser neuen Ausnahmeband.

Links:
The HU

Steffi Müller & Jens Krause

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