Album-Reviews

Waterdown - "All Riot" (Victory Records / Soulfood)

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Waterdown
Victory Records / Soulfood

Eine deutsche Band bei einem US-Label sieht man nicht alle Tage. Waterdown stellen unter den Fittichen von Victory wohl eine angenehme Ausnahme dar. Die Osnabrücker legen dieser Tage mit leicht veränderter Besetzung unter dem Titel „All Riot“ ihr drittes Album vor.
Produziert wurde die Scheibe von einem Kollegen aus der Nachbarschaft: Ingo Knollmann von den Donots gab sich die Ehre, was auch die eher massenkompatible - statt erwartete raue - Mischung erklärt, die einem manchmal bei den punkigeren Teilen irgendwie bekannt vorkommt... Musikalisch bleibt man aber bei der altbewährten Emo-Hardcore-Mischung mit einem großen Schuss Punkrock. Dabei schafft man stets den Spagat zwischen zuckersüßen Melodieparts und kräftigen Arschtritten, was auch noch durch das ausgefeilte und gut getimte Wechselspiel der beiden Sänger noch weiter unterstützt wird. Klingt, als wenn die beiden das schon ewig zusammen machen würden, obwohl Ingo Rieser erst seit diesem Album mit Michael Janczak einen neuen zweiten Mann neben sich hat.
Abwechslungsreich ist eines der Worte das auf die Scheibe am ehesten zu trifft, was bei der Stilrichtung ja auch nicht das einfachste ist. Jedenfalls schaffen es Waterdown mit unterschiedlichsten Tempi, klasse Melodien oder einfach auch nur geradeaus bratzende Gitarren ihren Sound klar zu definieren. Und vor allem sind sie mit einer etwas punkigeren Geruchsnote als üblich in der Lage sich mit ihrer damit vom labelinternen Einheitssound vieler Victory-Kollegen – bei dem man die Bands bestenfalls noch am Namen auseinanderhalten kann – zu distanzieren ohne allerdings dabei ihr Revier auch nur ansatzweise zu verlassen.
Echt 'ne klasse Scheibe wie aus einem Guss - ohne langweilig zu werden oder nach 08/15-Einheitsbrei zu klingen. Und in diesem Fall mit gut 35 Minuten leider auch mal wieder viel zu kurz.

9 | 10 Punkten - Holger

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