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Undertow - "In Deepest Silence" (Supreme Chaos Records)


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Supreme Chaos Records
Seit 20 – ja in Worten „z w a n z i g“ Jahren sind Undertow aus dem Schwabenländle inzwischen unterwegs und musizieren (klingt so schön) vor sich hin. „Vor sich hin“ klingt tendenziell ja immer ein wenig belanglos, aber das ist genau der Punkt, denn belanglos sind die Jungs überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Undertow sind nicht wirklich immer präsent. Ab und an ist es so richtig ruhig um die Schwaben, die vom Trio zum Quartett gewachsen sind, aber dann auf einmal sind sie wieder in alle Munde. Im Freundeskreis höre ich oft: „Undertow – lange nichts von gehört, aber geile Band“. Irgendwie finde ich derartige Beschreibungen immer interessant, denn auch ohne chronische mediale Präsenz sind sie ein fester Bestandteil der Szene und haben sich dort nachhaltig festgesetzt.

Mit „In Deepest Silence“ kommt nun ihr inzwischen siebtes Album in die Läden und ich kann Euch jetzt schon sagen, es zündet – ziemlich schnell…

Soundmässig sind sie sich treu geblieben und liefern wieder einen rundum gelungenes Brett, wobei ich ab und an ein wenig Wärme im Sound vermisse, aber das ist ja eh Geschmackssache. Über Sound lässt sich eh immer streiten/diskutieren, von daher ist das Thema hier beendet, zumal es hier auch keine Wichtigkeit bei der Bewertung des Albums besitzt.

Im Gegensatz zum Vorgänger „Don’t Pray To The Ashes“, welches hier im Klatschblatt schon wirklich gut abgeschnitten hat, ist „In Deepest Silence“ (ggf. durch den Wandel von Trio zu Quartett) noch abwechslungsreicher und reifer geworden. Gesanglich holt Sänger und Saitenhexer Joschi alles aus sich raus und weiß mit seiner unverkennbaren Reibeisenstimme einen grandiosen Spagat zwischen Intensität, Melancholie, balladesken Ausritten und energiegeladener Power abzudecken.

Auf instrumentaler Ebene gibt es eh nichts zu meckern, das ist alles ganz schön tight und abwechslungsreich und die Jungs kommen immer auf den Punkt. Mit Björn von The Very End und Gary von Pro-Pain konnten die Schwaben zwei Gastbeiträge verbuchen. Beide Beiträge sind sich aber stilistisch treu geblieben, so ist bei „These Boots Are Made For Stalking“ (mit Gary) ein wirklich treibender Stampfer entstanden, der mit solider Hardcore-Eleganz punktet. Mit Björn am Mic wird schön geblastet und „Everember“ gibt Vollgas, herrlich. Meine absoluten Faves sind aber andere und zwar das tragende, schön doomige und schleppende „The Strain“ – hier ist ganz viel Emotion und ich bin auf die Liveumsetzung gespannt (wird eh Zeit die Jungs zu sehen). Und gaaanz weit vorne und auf Dauerrotation ist seit Tagen „BoxShapedHeart“, wo ich nach einer halben Minute irgendwie immer kurz an Pyogenesis erinnert werde. Dieser Song ist ein Kracher, schleppend und hochgradig catchy. Catchy in positiver Form, denn der Refrain sucht seinesgleichen…großes Kino.

Tja – was soll man sagen – Undertow haben wieder alles richtig gemacht und mit „In Deepest Silence“ eine richtige Duftmarke hinterlassen. Warum mag ich die Band? Weil sie so herrlich trendfrei ist, weil man zwischendurch ewig nichts von ihr hört und wenn , dann ist man wieder angefixt und die Scheiben laufen wieder auf Heavy Rotation im Auto. Undertow sind kein Hype, es sind ehrliche „Arbeiter“ und das erzeugt eine positive Nachhaltigkeit, die man nicht oft sieht… und hört !!!

9 | 10 Punkten - Jens Krause

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