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Interviews

Psychopunch
„Rock’N’Roll made in Sweden“ ist nicht zuletzt dank den Hellacopters und den Backyard Babies ein wichtiges Markenzeichen geworden. Die dritten in diesem Bunde sind zweifellos Psychopunch, die mit ihrem neuen, mittlerweile fünften Longplayer einmal mehr für Aufsehen sorgen. Smashed On Arrival setzt die Tradition seiner Vorgänger fort, schlägt eher noch rauhere Töne an, die von Thomas Skogsberg im legendären Sunlight Studio (Entombed, Dismember uvm.) veredelt wurde. Psychopunch machen Musik für verrauchte Clubs - kurzum Sex, Drugs & Rock’N’Roll pur!
„Ich hoffe, dass es unser bislang bestes Album geworden ist“, scherzt Gittarist Joey gutgelaunt mit besten Klischees drauf los. „Ich überlasse ein Urteil darüber allen anderen, wir selbst haben noch viel zu wenig Abstand zu dem Ergebnis, sind aber definitiv sehr zufrieden damit.“ Die allgemeine Spielfreude ist dem Album anzuhören, welches vor Energie nur so strotzt. Die Songs scheinen wie ein bebender Vulkan zu sein, der letztendlich zum Ausbruch gekommen ist. „Wir haben gerne Spass im Leben“, lässt Sänger JM verlauten. „Wenn sich jemand unsere Alben anhört, oder zu unseren Shows kommt, dann soll er auch ‘ne geile Zeit mit uns verbringen und gut draufkommen. Wir lieben es auf der Bühne zu stehen und zu sehen, dass den Leuten gefällt was wir ihnen bieten. Etwas schöneres kann einem als Musiker kaum passieren.“
Dennoch hat jeder Mensch gute und schlechte Phasen im Leben, doch benutzt jeder ein anderes Ventil um sich aufzubauen oder abzureagieren. Im Falle der vier Musiker von Psychopunch dürfte alle Energie in die Musik einfließen. „Klar, das Leben verläuft stets in unterschiedlichen Bahnen“, bestätigt JM die Aussage. „Die Musik ist sicher ein Ventil um seine Gefühle auszudrücken, gleich ob man sie nun spielt oder hört. Für uns ist die Musik ein sehr wichtiger Teil unseres Lebens, durch die wir jegliche Gefühle ausdrücken. Ich bin ein Träumer auf der Suche nach der Mission, die ich zu erfüllen habe.“ Wenn es darum geht eine Menge Leute zu beglücken und ihnen eine ordentliche Dosis Rock’N’Roll zu verordnen, darf man die Mission bereits als erfüllt betrachten.
Smashed On Arrival ist ein rauhes Album. Lemmy würde garantiert sagen, dass Rock’N’Roll so und nicht anders klingen muss. „Dabei muss man sagen, dass wir uns ursprünglich einen anderen Sound vorgestellt hatten. Aber wir sind letztendlich mit dem Resultat zufrieden, immerhin haben wir rund vier verschiedene Mixe gemacht, ehe jeder von uns zufrieden war. Das Resultat besitzt jedoch genau die Attitüde, die uns ausmacht und versetzt die Songs mit Leben.“ Die Schweden präsentieren sich variabel, meist sehr heavy und dreckig, aber auch durchaus melodisch, wie in dem Ohrwurm Dying In Your Dreams, der fast schon etwas traurig klingt. „Es geht dabei um den gewissen Punkt im Leben, an dem du nicht mehr weißt, was du noch tun sollst. Es handelt von einem Typen und dessen abgefuckter Freundin, die längst über das Ziel hinausgeschossen sind, aus dem es kein zurück mehr gibt. Eher eine traurige Angelegenheit, die aber leider oftmals sehr wahr ist.“
Ein unverkennbares Trademark von Psychopunch sind mittlerweile die gezeichneten Cover geworden, die stets leicht bekleidete Damen in aufreißerischen Posen zieren. „Nein, einen Namen haben die Mädels noch nicht bekommen“, lacht JM. „Wir mögen diese Form von Kunst total und finden das nicht zuletzt sehr passend zu unserem Logo. Ich finde es wichtig, wenn ein Album eine insich geschlossene Sache ist, angefangen beim Cover, den Texten bis hin zur Musik. Darüber hinaus stehen wir alle total auf Comics, denn dort verhält es sich genauso wie mit unserer Musik. Man bewegt sich auf einer Grenzlinie zwischen Realität und Fiktion.“
Man scheint sich in allen Punkten einig zu sein, ebenso haben die Burschen durchweg einen ähnlichen musikalischen Background, wie JM erzählt. „Die Ramones und Alice Cooper sind zwei Acts die uns alle geprägt haben. Ich selbst hatte einen älteren Bruder und wuchs dadurch mit Acts wie Deep Purple, Rainbow, Kiss, Black Sabbath oder Sweet auf, ehe ich selbst dann für die Sex Pistols, New York Dolls oder eben die Ramones und Alice Cooper stand. Es war stets ein Wechsel zwischen Punk und Hard Rock.“
Sprich, eine gesunde Ansammlung geradliniger und positiver Sounds. Darin liegt das Geheimnis von Psychopunch und möglicherweise das des ganzen Rock’Rolls.

Links:
Psychopunch
Interview Markus Wosgien

Reviews zum Thema "Psychopunch"

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Ungewohnt lange musste man auf den neuen Dreher des Schweden-Vierers warten – 2,5 Jahre zogen seit „Smakk Valley“ ins Land. Doch das Warten hat sich mal wieder gelohnt...
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Live-Reviews zum Thema "Psychopunch"

Psychopunch - Osnabrück - Bastard Club (11.04.2013)

Lange ist es her, dass ich Psychopunch live gesehen habe. 2010 muss es gewesen sein, seinerzeit hatte man „The last goodbye“ veröffentlicht und man wusste nicht...
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