Ungewöhnliche Location, ungewöhnliche Stadt – und nicht zuletzt ungewöhnlicher Act. Laut Wikipedia hat sich die Truppe auch bereits 2007 aufgelöst – trotzdem taucht an diesem schicksalhaften Samstagabend ( Bayern verliert das Champions-League-Finale Dahoam ) der ehemalige ( ?? ) Sänger Delroy Rennalls alias „Lazy Dee“ in der Dorfdisco zu Quakenbrück auf, um zu später Stunde ( Beginn ist 2 Uhr nachts ) ein paar der grausamsten 90’er-Jahre-Verbrechen auf die Menschheit loszulassen. Der Plan ist denkbar einfach: Sich vorher so übel wegholzen, dass die Chose vielleicht irgendwie lustig und zu ertragen ist.
Hintergrund, warum wir da überhaupt aufkreuzen, ist die Tatsache, dass die Musikauswahl im Flash in etwa so variabel, abwechslungsreich und ausgeklügelt ist wie ein Album der Flippers. Sprich: Es werden jedes Mal die ewig gleichen Songs gespielt, und da kommt „Coco Jambo“ von eben besagten Mr. President ins Spiel. Auch dieser Song darf bei einem Besuch im Flash nicht fehlen, und das tut er auch nie. Der kommt IMMER. Nach kurzer Zeit ist das irgendwie Kult geworden, und als wir die Plakate, die diesen Auftritt ankündigten, sahen, war klar, dass wir da auf alle Fälle mal reinschnuppern. Allerdings war auch klar, dass wir das auf keinen Fall nüchtern tun werden ;)
Und so läuft der Abend dann auch ab. Warum ich über das Drumherum soviele Worte verliere? Nun ja, zum Auftritt selbst gibt es nicht viel zu sagen. Irgendwann ist es 2 Uhr und der DJ in der Mainhall kündigt zum gefühlt drölften Mal Mr. President an, der dann auch in Form von Delroy Rennalls die „Bühne“ betritt und mit „Up’n away“ startet. Zumindest würde er das gern, die Technik streikt, das Mikro muss getauscht werden. Zur Überraschung aller Anwesenden folgen nun Songs, die im Original nicht von Mr. President stammen, etwa „Boom Boom Boom“ und „I Like To Move It“. Das Ganze zu Halbplayback, die weiblichen Stimmen kommen komplett vom Band ( sind ja auch keine Damen auf der Bühne ), und Teile von seinem Gesang ebenso. Lediglich die Rap-Parts sind live. Trotzdem ist der Kerl irgendwie sympathisch, mir gefällt z.B. sein „Hate Superstar“-Shirt.
Nichtsdestotrotz ist das, was dargeboten wird, ziemlich armselig. Die Hälfte des 20-minütigen ( !!! ) Auftritts besteht aus der Ansage zu „Coco Jambo“ – das Gefasel hab ich bei meinem Video rausgeschnitten ;)
Im Endeffekt hat der gute Mann vor vielleicht 100 interessierten Leuten in der letzten Provinz den Kasper gemacht. Mit viel Alkohol gerade so zu ertragen. Trotzdem kommt das Ende nach nur 20 Minuten ziemlich überraschend. Im Anschluss kann man noch mit ihm Fotos und Autogramme klarmachen, was einige auch in Anspruch nehmen. Wir für unseren Teil wenden uns wieder der Theke bzw. dem Imbiss zu und warten draussen lange vergeblich auf ein Taxi.
Ein ziemlich kaputter Abend, der Auftritt an sich war ein Witz, aber da es keinen Eintritt gekostet hat und die Getränkepreise im Vergleich zu Konzerten ganz okay waren, kann man sich das mal gefallen lassen. Beim nächsten Mal dann aber bitte doch wieder ein richtiges Konzert ;)
Eisen-Dieter
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