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Machine Head - "Unatøned" (Nuclear Blast)


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Machine Head
Nuclear Blast
Mit "Unatøned" legt Machine Head aus der Bay Area ihr neuestes Studioalbum vor – und leider auch eines ihrer bislang enttäuschendsten. Die einstige Abrissbirne im modernen Thrash Metal scheint endgültig in einem Meer aus glattgebügeltem Bombast und überproduzierter Theatralik unterzugehen. Was früher mit Wut, Kante und ungefilterter Energie punktete, wirkt 2025 durch und durch kalkuliert, steril und überambitioniert.

Robb Flynn, der Mastermind hinter Machine Head, war schon immer ein musikalischer Freigeist, der sich nie scheute, Genregrenzen zu sprengen. Dass er nun offenbar ein Faible für das allgegenwärtige Ø entdeckt hat, passt zur neuen Inszenierung: kunstvoll, aber leider auch künstlich. Songtitel wie "Atømic Revelatiøns", "Nøt Løng før This Wørld", "Bønescraper" oder "Dustmaker" klingen nicht nur auf dem Papier bemüht – auch musikalisch offenbaren sie eine überladene Klanglandschaft, der jede Rauheit fehlt.

Das Album wirkt, als wolle es mit aller Macht episch sein. Breitwand-Arrangements, cleane Passagen, orchestrale Anflüge – all das ersetzt jedoch nicht das, was Machine Head einst ausmachte: eine rohe, fast schon gefährliche Energie. Stattdessen wird hier auf Nummer sicher gespielt, mit Songs, die mehr Kopf als Bauch sind. Die Produktion lässt keinen Platz für Dreck unter den Fingernägeln – alles ist makellos, und genau das ist das Problem.

Man vermisst den Dreck, den Schweiß, das Chaos. "Unatøned" mag technisch einwandfrei sein, aber es ist ebenso seelenlos. Für langjährige Fans, die die Band seit den Tagen von "Burn My Eyes" oder "The Blackening" begleiten, dürfte das Album eine bittere Enttäuschung darstellen. Denn wo früher Rebellion und Kampfgeist loderten, herrscht heute künstlerische Konformität.

Fazit: "Unatøned" ist ein aalglattes, durchgeplantes Album ohne Ecken und Kanten – ein Werk, das mehr Eindruck schinden will, als dass es wirklich berührt. Machine Head haben sich mit dieser Platte weit von ihren Wurzeln entfernt. Und leider auch von ihrer Seele.

6,5 | 10 Punkte - Jens Krause

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