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Wirtz - "Auf die Plätze, fertig, los" (Wirtz Musik /Tonpool)


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Wirtz
Der Titelsong als Einzähler oder auch Erzähler – ähnlich wie einst „Im freien Fall“ auf der „Erdling“-Scheibe leitet der Song „Auf die Plätze, fertig, los“ die Scheibe ein, getreu dem Motto „Moin Leute, da bin ich wieder“. Der Akustik-Abstecher wird offiziell abgehakt, denn „jetzt wird wieder Krach gemacht“. Die Strophen kommen im Erzähl-Tonfall daher, und gepaart mit der Zeile „Liebe Leute, hoch die Tassen auf unser Wiedersehen“ wird der Opener direkt als Erfolg verbucht.

Das hierauf folgende „Mantra“ braucht nur 2 – 3 Durchläufe, um vollends zu begeistern, einer meiner Lieblinge auf diesem Album. Musikalisch bzw. härtetechnisch eher zurückhaltend, glänzt der Song durch unglaublich gute Gesangslinien und -melodien.

„Regentropfen“ ist wohl das abwechslungsreichste Lied der Scheibe. Langsam baut sich eine spürbare Spannung in den Strophen auf, die dann in den eruptiven Refrain mündet. Wobei schon schwierig zu sagen ist, was nun genau der Refrain ist, da einige Passagen wiederholt werden. Gefällt mir aufgrund der gebotenen Abwechslung, der leichten Aggro-Keule und des Textes außerordentlich gut.

An „Du fährst im Dunkeln“ gefällt mir vor Allem die Gitarrenmelodie im Refrain. Gleiches gilt für „Aus Versehen“, wobei die Bridge vor dem Refrain auch ziemlich gelungen ist. Eine der härteren Nummern auf dem Album. „Wir“ und „Viel Glück“ sind ziemliche Hymnen, wobei „Wir“ auf den Konzerten im Herbst sicher einen Ehrenplatz bekommen wird.

Auch „Freitag Abend“ ( Hit! ) und „Ich weiß es nicht“ bilden ein in sich logisches Duo. Mit sehr viel Witz wird hier das Thema „Wochenende in Sicht“ und „Spontanes Saufgelage mit Filmriss“ in mitreißende Rocksongs umgewandelt. Das Augenzwinkern aus „Ich weiß es nicht“ entdeckt man ebenfalls beim folgenden „Wenn du willst“.

„Sehnsucht“ und „Das nächste Mal“ beenden dann eher ruhig das Album, auch hier mag man einen Bogen zu „Erdling“ spannen, welches mit „Nada Brahma“ ein ähnlich entspanntes Ende fand.

Insgesamt kann man sicher sagen, dass „Auf die Plätze, fertig, los“ eine deutlich positivere Stimmung verbreitet als das letzte reguläre Studioalbum „Akustik Voodoo“ von 2011. „Luftiger“ ist das Stichwort. Vielen Songs springt der Sommer direkt aus der Fresse, das ist zwar auch relativ neu, erinnert damit aber eher an die ersten beiden Alben als die letzten Outputs, auf denen die ruhigeren, nachdenklicheren Momente überwogen.

Daraus folgt, dass die Texte nicht die Tiefe der vorherigen Releases besitzen, doch dies ist denk ich mal dem Kontext geschuldet und soll nicht heißen, dass diese in irgendeiner Weise schlecht wären. Vielmehr behandeln sie in diesem Fall oft die „Sonnenseite“ des Lebens, statt sich auf voller Albumlänge mit den „Schattenseiten“ der menschlichen Seele zu befassen.

Die 4 Jahre Wartezeit ( wenn man von der Akustik-Geschichte absieht ) haben sich absolut gelohnt. Wirtz in akustischem Gewand ist auch eine tolle Sache, aber mir persönlich gefällt der rockige Daniel, der die Clubs der Republik zum Schwitzen bringt, dann doch noch eine Spur besser.

8,5 | 10 Punkten - Eisen-Dieter

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