Harbor Inn Studios - Bremen
 

Live-Reviews

Volbeat - Hamburg - Sporthalle (16.11.2011)
Schon unglaublich, wie groß diese Band in den letzten Jahren geworden ist. Es ist fast auf den Tag genau 5 Jahre her, dass ich Volbeat das erste Mal live gesehen habe – als Vorband von Hatesphere und Raunchy auf der „Danish Dynamite“-Tour. Seinerzeit hatte ich den Namen noch nie gehört und war direkt schwer begeistert von dem, was die 4 Dänen da auf die Bühne zauberten. Damals waren ca. 100 Leute anwesend. Heuer sind es 7.000 Menschen, die die Sporthalle ausverkaufen, und das innerhalb weniger Tage.
Was man den Dänen lassen muss, ist ihr guter Geschmack hinsichtlich des Supports. Den machen heute Clutch, die ab 20 Uhr eine Dreiviertelstunde lang ihr Repertoire zum Besten geben. Erfreulicherweise kommen die Amis mit ihrem Stonerrock recht gut beim bunt gemischten Publikum an. Der Sound kommt glasklar und druckvoll aus den Boxen, die Songauswahl stimmt – alles richtig gemacht, würde ich sagen.
Dann gut 40 Minuten Umbaupause – ob das sein muss, lassen wir mal dahingestellt. Es zieht sich jedenfalls, aber irgendwann ertönt „Born to raise hell“ von Motörhead in amtlicher Lautstärke, gefolgt von einem weiteren Intro. Dann endlich fällt der überdimensionale Vorhang, der während der Pause die gesamte Bühne verdeckte, und man hat freien Blick auf die 4 Protagonisten. Die eröffnen mit „Hallelujah goat“, meiner Meinung nach ein eher schwacher Song / Opener. Den anderen 6.999 Leuten scheint das egal zu sein, die Band wird erstmal abgefeiert. Ab dem zweiten Song – „Guitar gangsters & cadillac blood“ – bin ich dann auch im Konzert angekommen. Ab da liefert die Band quasi nur Hits, „Heaven nor hell“ von der letzten Scheibe kommt live sehr gut. Die Setlist kommt eher oldschool daher, sogar „Rebel monster“ findet sich zu meiner Freude im Set wieder. Was für ein Kracher! Die Leute scheinen eher mit den neueren Sachen vertraut zu sein, allerdings werden Klassiker wie „The human instrument“ von wirklich allen gefeiert und mitgesungen. Mittendrin wird 2 mal Queen angespielt, „We will rock you“ und „I want to break free“. Die Stimmung ist ein wenig merkwürdig: Teilweise sind die Reaktionen wirklich überwältigend, die Menschen tanzen, singen und pogen, auf der anderen Seite wirken die Hamburger manchmal ein wenig trantütig. Komisch. Im Zugabenblock dürfen wieder ein gutes Dutzend Fans auf die Bühne, unter denen sich auch Michaels Frau befindet, der er spontan an die Hupen packt und dem Publikum mitteilt „That’s alright, she belongs to me“. Den Schlusspunkt setzt der „Pool of booza“ nach 110 Minuten, noch so ein Klassiker.
Ein Fazit fällt mir schwer: Einerseits war die Show heute top, die Songauswahl war recht gut, die Lichtshow bombastisch, der Sound gut… Aber um ehrlich zu sein haben mir die Zeiten, in denen Volbeat vor 500 Leuten für 15 Euro gespielt haben ( Kurs heute: 42,- Euro ), doch deutlich besser gefallen. Der Spirit passte besser in kleine, dreckige Clubs, diese Intensität ist in solch großen Hallen einfach nicht zu erreichen. Früher bin ich klitschnass durchgeschwitzt aus ner Volbeat-Show rausgegangen, nun stehe ich in der ersten Reihe und kann da in aller Seelenruhe meine Fotos schießen, obwohl sich die Zuschauerzahl mehr als verzehnfacht hat.
Sicherlich hat sich die Band diesen Erfolg durch unermüdliches Touren verdient, ohne Frage.
Positiv sei noch anzumerken, dass die Band die frechen Shirtpreise der letzten Tour nach unten korrigiert hat. So kostet ein Tourshirt diesmal 20 Euro, was ich für eine Band in dieser Größenordnung echt okay finde. Trotzdem ein Abend mit sehr gemischten Gefühlen.


www.youtube.com/v/av9YObq1lu8



Set List:

Intro ( Motörhead – “Born To Raise Hell” )
Intro ( Find That Soul )
Hallelujah Goat
Guitar Gangsters & Cadillac Blood
Mr. & Mrs. Ness
Heaven Nor Hell
Sad Man's Tongue
The Mirror & The Ripper
Mary Ann's Place
A New Day
The Garden's Tale
The Human Instrument
Radio Girl
Rebel Monster
Still Counting
16 Dollars
River Queen
---------------------------
A Warrior's Call
Fallen
Thanks
I Only Wanna Be With You / Boa
Pool of Booze, Booze, Booza

Links:
Volbeat

Eisen-Dieter

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