Heute ist ein stressiger Tag. Wir reisen mit 4 Leuten an und es regnet ohne Ende. Da im Internet unterschiedliche Einlasszeiten umhergeistern, komme ich ganz schön ins Schwitzen – immerhin freu ich mich heute besonders auf die Vorband Dunderbeist aus Norwegen. Glücklicherweise erreichen wir pünktlich das am Hafen gelegene Pier 2 – hier habe ich schon so einige Konzerte erleben dürfen.
Die Leute sind schon alle in der Halle, vorm Einlass steht niemand mehr herum, nur noch Security. Schnell nach vorne, gute Plätze sichern. Allerdings nicht sonderlich schwer heute, das ganze Konzert über kann man sehr chillig in den vorderen Reihen stehen, ohne dass man angerempelt wird.
Überpünktlich um 20 Uhr dann: Licht aus, Intro an, Dunderbeist auf die Bühne. Die 6 Norweger haben auf der relativ großen Bühne nur wenig Platz, das Backdrop wirkt ein wenig klein, aber das ist alles zweitrangig: Die Truppe eröffnet ihr Programm mit „La Guerre Du Feu“, gefolgt vom rasant-hymnischen „Father Serpent“ – was für ein großartiger Song! Direkt danach folgt dann mein Favorit „Shields Aligned“, das Ding knallt live so richtig gut und groovt wie Hölle. Absolut klasse. Der Sound ist richtig gut, das Publikum eher reserviert. Doch so schlecht kann der Großteil es nicht gefunden haben, am Ende des Abends sehe ich viele, viele Leute die Shirts und CDs von Dunderbeist kaufen. Schöne Sache. „8 Crows & Counting“ wird leider nicht gespielt, dafür gibt es am Ende der Show mit „Hatet“ und „Gjør Som Far Din“ noch 2 Songs zu hören, die auf norwegisch dargeboten werden – ebenfalls klasse.
Mir hat die Show super gefallen, allerdings freue ich mich schon drauf, diese Band mal in einem kleineren Club mit mehr Spielzeit zu sehen. 40 Minuten sind doch schon etwas knapp bemessen.
Setlist:
La Guerre Du Feu
Father Serpent
Shields Aligned
Songs Of The Buried
Lucifer Eyes
Four Of The Seven
Centuries
Through The Peephole
Hatet
Gjør Som Far Din
Im Anschluss legen Der W dann fett mit “Furor” los, der drückende Sound ist um Längen besser als noch zuvor in Hannover und kommt den treibenden Songs zugute. Auch ein Unterschied zu Hannover: Das Bremer Publikum dreht nicht komplett am Rad, obwohl auch hier reichlich besoffene Gestalten durch die Halle strumpeln. So kann man die Show bei bester Sicht auf die Bühne genießen, ohne gleich vom Moshpit erfasst und weggerissen zu werden.
Ein Song wird im Vergleich zu Hannover ausgetauscht, „Lektion in Wermut“ hat es in die Setlist geschafft, „Kampf den Kopien“ musste weichen. Sind beides gute Nummern, von daher kann ich damit leben. „Schatten“ ist wie immer ein großer Augenblick, Stephan mit Megaphon und das Publikum hüpft zum Refrain. „Mordballaden“ wird wieder mit dem Publikum gesungen und auf 7 Minuten gestreckt. Hier taut das Publikum langsam auf, vorher hatten die Bremer teilweise doch schon ein wenig einen Stock im Arsch. Aber das ist ja nichts Neues.
Die Zugaben werden dann aber noch mal so richtig abgefeiert, „Der W 2 3“ zieht alle Register, zum „Geschichtenhasser“ wird auch kräftig das Tanzbein geschwungen, ehe „Regen“ kurzzeitig onkelz-Flair aufkommen lässt. Die Nummer wird ebenfalls gestreckt und dürfte am Ende gute 10 Minuten gedauert haben. Die Stimmung hat ihren absoluten Höhepunkt erreicht – und genau hier ist die Show nach 2 Stunden dann auch zuende.
Ich sammle meine Leute ein und mache noch backstage ein Interview mit Dunderbeist, dann entlässt uns Bremen wieder in die Nacht und die traurige Realität ;)
Setlist:
01. Furor (Intro)
02. Operation Transformation
03. Stille Tage im Klischee
04. Machsmaulauf
05. Herz voll Stolz
06. Lektion in Wermut
07. Schatten
08. An die, die wartet
09. Judas
10. Mein bester Feind
11. In stürmischer See
12. Mordballaden
13. Urlaub mit Stalin
14. Vergissmeindoch
15. Nein, nein, nein
16. Leinen los
17. Ein Lied für meinen Sohn
18. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich
19. Der W 2 3
20. Kafkas Träume
21. Geschichtenhasser
22. Regen
Eisen-Dieter
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