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Reload Festival - Sulingen (25.08.2017 - 26.08.2017)
Freitag

Arbeit geht vor – von daher schaffe ich es auch erst leicht verspätet auf die diesjährige Ausgabe des Reload-Festivals. Die Anfahrt wird durch eine Umleitung und irreführende Hinweisschilder ein wenig erschwert, aber dank des äußerst freundlichen Personals ist der Park- und Campingplatz alsbald gefunden und der Eisen-Dieter mitten im Geschehen. Tagespunkt 1 auf der heutigen Agenda: Die Raggae-Metaller von Skindred.

Glücklicherweise habe ich es rechtzeitig vor die Bühne geschafft, denn die Truppe habe ich schon häufiger gesehen und es steht zweifelsfrei fest, dass Skindred ein absolutes „Must-See“ sind und auch immer sein werden. Das Gelände ist weitläufig, es sind zwar viele Leute da, aber ich kann problemlos in die zweite Reihe tapern und mir das Schauspiel von da aus antun. Und die Jungs enttäuschen nicht: „Under Attack“ als Opener sowie später „Nobody“ und „Warning“ ziehen alle Register, zum Ende der Show hin wird wieder der Newport Helicopter angeschmissen ( die Leute wedeln mit T-Shirts und Co. wild in der Luft rum ). Da es warm ist, kommt die Show einer reinen Körperertüchtigung gleich. Lediglich die etwas kurze Spielzeit ( 45 Minuten ) trübt ein wenig die Stimmung. Was für ein grandioser Auftakt.

Danach benötige ich eine kleine Abkühlung in Form eines Long Island Ice Teas, den man hier wie auch das ebenfalls eingesackte Festival-Shirt oder lecker Schmackofatz zu moderaten Preisen erwerben kann.


www.youtube.com/v/zGEGXaLd-5c


Frisch gestärkt geht es dann zu Bullet For My Valentine, die ich schon länger nicht mehr live gesehen habe. Wie auch Skindred haben die Waliser einen klasse Sound, da machen die altbekannten Hits gleich doppelt Spaß. Und Hits gibt es heute reichlich: „4 words to choke upon“, „Tears don´t fall“, „Scream, aim, fire“... und so weiter, und sofort. Diese 75 Minuten haben mal richtig Spaß gemacht.

Heaven Shall Burn haben dann als letzte Band des Abends einen leicht verbesserungswürdigen Sound, dafür aber Pyros bzw. Feuersäulen sowie einen fetten Circle-Pit, der um den Soundturm herum führt. Sympathisch auch die Ansage, dass Teile der Show vom Band kommen – machen zwar viele, aber wird auch gerne mal unter den Teppich gekehrt. Mit Songs wie „Endzeit“ oder „Voice of the voiceless“ macht man natürlich auch in Sulingen nichts verkehrt, und somit entlässt man die Meute um 1 Uhr mit einem glücklichen, aber fertigen Grinsen im Gesicht in die Nacht.


www.youtube.com/v/2dtVAii-9RE


Samstag

Warum habe ich Kopfschmerzen und wie komme ich jetzt an einen Kaffee? Die üblichen Festivalsorgen machen sich direkt wieder breit, nachdem man gerade mal das Wacken aus den Knochen hat. Die Kaffeebude ist schnell ausgemacht und das Frühstück besteht vorsichtshalber ausschließlich aus schwarzem, heißen Kaffee ( Junge ). Danach wird noch mal das Festivalgelände erkundet und man trifft die ersten bekannten Gesichter.

Nachmittags dann stehen auch wieder Konzerte an, heute machen Massendefekt den Auftakt. Diese wissen ihre kurze Spielzeit zu nutzen und eröffnen direkt mit „Der Hoffnung entgegen“. Der Fokus der Show liegt auf dem aktuellen Album „Echos“, leider fällt dadurch ihr bester Song „Stadt der Engel“ aus der Show. Trotzdem ein gelungener Auftritt – das sieht auch Sulingen so.

Eine etwas andere Art von Deutschrock spielen Knorkator im Anschluss. Jenseits aller Genre-Grenzen werden „Der ultimative Mann“ und Co. Richtung Acker geprügelt. Sänger Stumpen hüpft wie ein Flummi über die Bühne, Alf Ator bedient mehrere Keyboards gleichzeitig, und Gitarrist
Buzz Dee bleibt selbst dann die Ruhe in Person, wenn Stumpen auf seine Schultern klettert. Also alles wie gehabt. Nach „Wir werden alle sterben“ verlassen die Berliner unter lautstarkem Jubel die Bühne.

Der Einfachheit halber bleibe ich direkt vor der Bühne stehen, denn nach Whitechapel spielt mein persönlicher Headliner Caliban. Also mal reingelauscht. Für mich persönlich ist die Musik, ähnlich wie bei Heaven Shall Burn, zu eintönig. Gefühlt wird der selbe Song immer und immer wieder gespielt. Total Scheisse ist das natürlich nicht, hat auch gut Wumms, aber vom Hocker reißen tut es mich auch nicht. Nichts für ungut, die anwesenden Fans der Truppe hatten sichtlich ihren Spaß.

Danach haben Caliban dann ein aufwändigeres Bühnenbild, und auch die Lichtshow macht zu diesem frühen Zeitpunkt schon gut was her. On Top setzt es Hits wie „Memorial“ ( direkt als Opener ), „Paralyzed“ oder „We are the many“. Einmal mehr wird eindrucksvoll deutlich, welch überragender Song „King“ ist, der hier erneut seine volle Strahlkraft präsentiert. Das Publikum dankt es der Band durch Springen, Crowdsurfen, Mitsingen, Circle-Pitten und Wall-Of-Deathen.

Ein absolut gelungener Abschluss für mich, denn danach muss ich schon wieder die Heimreise antreten. Erneut ein rundum gelungenes, unterstützenswertes Festival. Kehre nächstes Jahr gerne zurück.

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Reload Festival

Eisen-Dieter

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