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Live-Reviews

Devin Townsend - Hamburg - Grünspan (10.04.2019)
Devin Townsend wird gerne als der „verrückte Professor“ tituliert. Kaum ein Musiker ist so produktiv und hat einen derartigen musikalischen Output zu verzeichnen, wie der sympathische Kanadier. Mit „Empath“ ist vor einigen Wochen sein neuestes Werk erschienen und man kann dieses schon als Meisterwerk, mindestens aber als Meilenstein betrachten. Die Tour zum Album findet im Herbst statt und trotzdem ist der Tausendsassa auf Tour, aber eben nicht im Rahmen des neuen Albums. Aktuell ist es eine Akustik-Tour mit einem integrierten Question and Answer-Part. Da ich Devin zuletzt (vor grob fünf Jahren) auf dem Wacken Open AIr sah, wurde es mal wieder Zeit einem Konzert beizuwohnen und die Idee dieser Akustik-Geschichte mit Fragen aus dem Publikum klang sehr interessant.
Das Grünspan in Hamburg ist ein ausgezeichneter Laden, denn er besticht neben Atmosphäre in der Regel auch durch einen tollen Sound – also genau das richtige Ambiente für diesen Abend.
Da die Veranstaltung bestuhlt war, machte es Sinn nicht zu spät im Venue zu erscheinen, um sich einen guten Platz zu sichern.
Pünktlich um 20 Uhr kam Herr Townsend ganz unaufgeregt und ohne großes Brimborium einfach so auf die Bühne und wurde herzlich empfangen. Mit einer „Drop The Mic“-ähnlichen Geste wurde die „Setlist“ (ein paar Songtitel auf einem College-Block ) auf den Boden bugsiert, die Gitarre gestimmt, und ganz allmählich begann das eigentliche Konzert.
Die ganze Veranstaltung war eine sehr spontan angelegte Geschichte, denn neben der sehr intensiven Performance mit Akustik-Gitarre, wo ein Querschnitt seiner bisherigen Schaffensphase geboten wurde, wurden Songs wie unter anderem „Let It Roll“, „Sister“, “Funeral”, “Deadhead”, „Love?“, “Ih-Ah” oder das starke “Hyperdrive” ( was für ein großartiger Song! ) zum Besten gegeben. Als Nachlese dann noch “Bring Him Home”, „Terminal“ und das finale “Life” (wenn ich das richtig auf dem Schirm habe).
Mitten im Konzert gab es auch mal die Cantina-Band als Warte-Musik während einer Gitarren-Wechsel-Pause, sowie „Schnappi, das kleine Krokodil“ inmitten eines Songs – laut Devin der „Beste Song, der jemals geschrieben wurde.


www.youtube.com/v/JglJjSAXcOc



Man merkt immer wieder, wie sehr Devin seine Songs lebt und was für ein authentischer Musiker er ist. Neben seiner chronischen Interaktion mit dem Publikum, während und zwischen den Lieder, gab es auch zwei definierte „Question and Answer“ Parts von bestimmt jeweils 30min, in welchen die Zuschauer ihre im Vorfeld am Merchstand definierten Fragen beantwortet bekamen. Jede Frage hatte ihren eigenen Zettel und er ging die Fragen nach und nach und mit unheimlich viel Geduld durch.
Devin ist sehr ehrlich, er ist unheimlich lustig trotzdem oftmals auch sehr emotional und nachdenklich. Stark auch die Stelle, an denen er dem Publikum sagt, dass er auf dieser Tour ausnahmsweise nach der Show keine Mitbringsel signiert oder für Fotos zur Verfügung steht, und dafür nicht nur Verständnis, sondern sogar noch aufrichtigen Applaus bekommt. Diese zusätzlichen zwei Stunden nach jeder Show sind wohl besonders intensiv, da der Künstler hier ja in direktem Kontakt mit dem Publikum steht und die Emotionen unmittelbar erfährt.
Der ganze Auftritt ging knappe drei Stunden (abzüglich einer 20minütigen Pause) und er war in meinen Augen mehr als gelungen. Er war sehr intensiv, chillig und hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich freue mich schon auf den nächsten Besuch des Herrn Townsend und bin sehr gespannt, wie er „Empath“ live umsetzen wird – das ist er im Übrigen selbst auch, wenn man seinen Aussagen Glauben schenken mag.

Links:
Devin Townsend

Eisen-Dieter & Jens Krause

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