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Live-Reviews

Emil Bulls - Herford - X (03.03.2012)
Schon wieder die Bulls. Diesmal im X in Herford, diesmal Part II der „Oceanic“-Tour. Und da heute Samstag ist, startet nach der Show der „normale“ Discobetrieb. Dadurch muss heute alles ein wenig schneller gehen und früher starten. Einlass ist schon um 18 Uhr, ich trudle mit Marcus gegen viertel nach ein und kann direkt vorm Eingang parken. Sehr geil schon mal. Durch das Stempel-System am Einlass kann ich noch schnell meine Shirt-Einkäufe ins Auto bugsieren, dann legen 4tune8 schon los. Ein Blick auf die Uhr: 18:40 Uhr. In der Tat ein wenig früh. Wie dem auch sei, die Kieler präsentieren ihre Version von Crossover / Nu Metal dem bereits zahlreich anwesenden Publikum. Dabei erweist sich die bestrapste Sängerin Nathalie Charm als absoluter Blickfang und kann obendrein noch prima singen. Die gute halbe Stunde vergeht so recht schnell. Auch bei den nun folgenden Unleash The Sky macht sich die gute Akustik bemerkbar, ebenso wie die gute Stimmung der Leute: Die Band aus Darmstadt kommt mächtig gut an, und das trotz Handicap: Der etatmäßige zweite Sänger fällt heute aus, als Ersatz fungiert Mario Radetzky, seineszeichens Backliner der Emil Bulls. Er hat sich die Refrains, die er singt, innerhalb von 2 Stunden einverleibt. Dafür macht er seine Sache erstaunlich gut. Er spickt zwar gelegentlich von Textzetteln, aber das ist nur verständlich. Stimmlich erinnert mich das an From Autumn to Ashes, coole Sache. Musikalisch bieten die Darmstädter sonst eher Metalcore an, was beim Publikum bestens ankommt. Erste Circle Pits brechen los, die Band ölt schon nach 3 Songs. Das nenne ich Einsatz. Die Dreiviertelstunde haben die Jungs definitiv genutzt und einige neue Fans gewonnen. Generell finde ich es trotzdem merkwürdig, wie sich die Zeiten geändert haben: In den Umbaupausen zückt fast jeder sein Handy und checkt seinen Facebook-Account bzw. postet Sachen wie „Zweite Reiheeeeeee! Unleash the sky waren der totale Abriss! Gleich Emil Bulls!“ ( selbst beobachtet ). Da fragt man sich schon, ob das Not tut. Als dann das Licht erlischt und das Intro die Bayern ankündigt, bekomme ich spontan Gänsehaut. Ein kurzer, epischer Moment. Dann reisst „Epiphany“ alle aus den Träumen und ich werde bis in die besagte „zweite Reiheeeeeee“ gedrückt. Ein unglaublich energischer Start, der von den Jetzt-schon-Klassikern „Battle Royal“ und „Here comes the fire“ fortgeführt wird. Die Meute steht Kopf, in den vorderen Reihen herrscht Ausnahmezustand. Und ich mittendrin. Im Vergleich zur vorherigen Tour wird die Setlist ein wenig geändert, es werden nun ( endlich! ) Songs wie „Lessons from losses“, „All systems go“ und die aktuelle Single „The knight in shining armour“ gespielt, über die ich mich besonders freue. Der Sound lässt allerdings ein wenig nach, wie ich finde. Generell muss ich sagen, dass die aktuellen Songs am besten ankommen, die Reaktionen auf „The jaws of oblivion“ und „Between the devil and the deep blue sea“ fallen einen Tick euphorischer aus als bei den alten Nummern wie „Leaving you with this“. Als Überraschung schafft es das A-HA-Cover „Take on me“ seit Jahren mal wieder ins Live-Set, sehr geil. Auch hier gehen die Leute steil. Der Zugabenblock besteht aus satten 7 Songs, von denen vor allem die „Phoenix“-Kracher „When god was sleeping“, „Nothing in this world“, „I don’t belong here“ und das bereits erwähnte „Lessons from losses“ überzeugen. Ach, was sag ich: Der ganze Auftritt war durch die Bank weg überzeugend. Mal wieder. Viel perfekter geht die Setlist auch nicht, ebenso wenig wie die Location: Das X ist einfach ein – entschuldigen Sie mir diese saloppe Ausdrucksweise – absolut geiler Laden. Dem Anlass würdig. Danke für diesen Abend.


www.youtube.com/v/Qj5_8ceY1dc


Setlist:

The Concubines Of Debauchery
Epiphany
Battle Royal
Here Comes The Fire
The Most Evil Spell
Not Tonight Josephine
Time
Ad Infinitum
Between The Devil And The Deep Blue Sea
The Jaws Of Oblivion
The Knight In Shining Armour
Leaving You With This
Smells Like Rock’n’Roll
Worlds Apart
I Don’t Belong Here
Lessons From Losses
Take On Me
All Systems Go
Nothing In This World
When God Was Sleeping
Tomorrow I’ll Be Back Home

Links:
Emil Bulls

Eisen-Dieter

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