Harbor Inn Studios - Bremen
 

Live-Reviews

Skindred - Bremen - Schlachthof (02.12.2019)
Wenn Skindred zum Tanz bitten, dann ist einer Anwesenheitspflicht gefälligst nachzukommen. Die sympathischen Briten touren ja regelmäßig und sind auf dem Live-Sektor sehr präsent, doch wenn sie an einem verregneten und nasskalten Wintermontag nach Bremen kommen, dann ist es noch ein Grund mehr dieser Einladung zu folgen. Der Bremer Schlachthof ist für eine Band wie Skindred die perfekte Location in Aufbau und Größe, daher war ich sehr glücklich über die Wahl.

Blood Command aus Norwegen machten den Opener und konnten mit ihrem Punkrock und eingestreuten Post-Hardcore Elementen bei vielen Zuschauern im bereits gut gefüllten Schlachthof punkten. Ab und an war der zwischendurch etwas schrille Gesang von Sängerin Karina nicht für alle Ohren ein Muss, aber das tat ihrer Opener-Rolle keinen Abbruch. Die Truppe aus Bergen wirkte durchaus tight und hatte viel Spaß. Nachdem Blood Command ihren letzten Song eingeläutet hatten, bewegten sich die Massen noch einmal in Richtung Theke oder Raucherbereich, bevor die Lehrstunde in Sachen „Abriss für Fortgeschrittene mit Skindred“ erfolgen sollte.

Nach einer etwas längeren Umbauphase ertönte wie gewohnt „Thunderstruck“ von AC/DC als Intro-Musik. Wobei es eigentlich eher als eine Art Einstimmung des Publikums auf den kommenden Abend gesehen werden kann. Die Bühne war währenddessen leer, aber zumindest das Publikum an seinem Platz und fokussiert. Und spätestens bei den darauf folgenden ersten Klängen des special „Imperial March Remix“, waren alle Augen auf die Bühne gerichtet und warteten auf den bekannt pompösen Auftritt der Band. Unter tosendem Applaus betraten Skindred dann die Bühne und wurden herzlich willkommen geheißen.

In den nächsten knapp 80 Minuten wurden die Besucher Zeuge, wie die Truppe mit einer unbändigen Energie und verdammt viel "Spaß inne Backen" ein Reggae-Core Feuerwerk der Extraklasse abfeuerte.
Songs wie „Pressure“, "Rat Race” oder das mehr als unterhaltsame „That’s My Jam“, zeigten einfach, was für eine unfassbare Dynamik die Truppe um Front-Clown Benji erzeugen kann. Das Bremer Publikum wurde stetig in die Performances eingebunden und hat genauso laut und wild gefeiert wie die Band. Doch Skindred wären nicht Skindred, wenn sie nicht auch ruhigere Klänge ansteuern könnten. Mit „Saying It Now“ - eine Hommage an Benjis verstorbenen Freund - erinnerten sie daran, wie wichtig Freunde sind, und dass man für sie da sein sollte bevor es zu spät ist.

Nach diesem kurzen Break ging es mit Volldampf weiter. Tracks wie „Kill The Power“ oder „Nobody“ machten noch einmal richtig Alarm und ließen den Schlachthof auf dem Weg zum Finale brodeln. Der Abend fand dann mit dem überragenden „Warning“ seine Krönung und riss alle mit. Benji und Band konnten sogar wieder einen Großteil der Zuschauer davon überzeugen, sich ihrer Oberteile zu entledigen und mit ihm den Helikopter zu starten. Traumhaft, was hier wieder für eine Kraft und Spielfreude freigesetzt wurde. Wer keine Vorstellung von dieser Performance hat, sollte sich bei Youtube mal ein paar Live-Impressionen von „Warning“ geben.

Nach diesem Finale waren alle, diesseits und jenseits der Bühne, mehr als zufrieden und ich denke, dass der Bremer Schlachthof gut daran täte, diese Truppe einmal jährlich zum Tanz zu bitten.

Links:
Skindred

Steffi Müller & Jens Krause

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