Harbor Inn Studios - Bremen
 

Interviews

Motorjesus
Drei lange Jahre hat es gedauert bis die Gladbacher Motorjesus ein neues Lebenszeichen von sich gegeben haben. Mit „Electric Revelation“ wurde der Nachfolger von „Wheels Of Purgatory“ auf die Menschheit losgelassen und dieser entpuppt sich als wahrer Leckerbissen. Um ein wenig über die letzten Jahre, den Entstehungsprozess und den Status Quo zu erfahren, stand uns Sänger und Sprachrohr der Band – Chris Birx – Rede und Antwort…

Hey Chris, Eure neue Scheibe „Electric Revelation“  ist veröffentlicht, die Release Show ist gespielt, zig Reviews kommen seit Wochen rein – wie geht es Dir? Beschreib kurz Deine derzeitige Gefühlswelt...

Mir geht‘s gut, ich bin froh das wir jetzt die Scheibe draußen haben, die ersten Shows gespielt sind und alles gut gelaufen ist soweit.

Die Kritiken sind bis jetzt mehr als solide – in Großteilen fast grandios. Wie bewertest Du als Sänger, bzw. als Band die Reviews? Inwiefern hast Du das Gefühl, dass sich Eure Idee der Platte in den Reviews widerspiegelt?

Ja ein Review spiegelt natürlich immer den subjektiven Geschmack oder das Empfinden des Rezensenten wieder, der Meinung kann ich mich manchmal anschließen, manchmal sehe ich das aber auch ganz anders. Trotzdem ist es interessant wie andere Menschen unsere musikalische Arbeit so empfinden. Es entsteht halt ein weiteres Bild, da man ja vorher doch nur nach seinem eigenen Empfinden die Lage bewertet und empfunden hat. jetzt kommt die Außenwirkung hinzu. aber wir sind echt zufrieden und überwiegend ist ja auch alles super positiv.

Das Thema wurde ja inzwischen mehrfach von den Medien aufgegriffen, Du musstest Dich letztes Jahr einer dringend notwendigen Herz-OP unterziehen, die Dich im Grunde fast ein Jahr aus der Bahn geworfen hat. Welchen grundlegenden Einfluss hat(te) diese Geschichte auf Band und Platte?

Zunächst mal hatte die Geschichte insofern Einfluss als das sich leider alles Mögliche verschoben hat. Sowohl aufnahmen als auch Release der Scheibe mussten nach hinten gestellt werden weil ich erst mal wieder fit werden musste. Da ist im Großen und Ganzen dann schon noch fast ein Jahr mehr verstrichen als geplant.

Nun aber detaillierter zum aktuellen Album – die Aufnahmen liefen ja nicht nur wegen Deiner Operation und Regenerationsphase ein wenig anders, erzähl doch mal ein wenig über die Entstehungsgeschichte und letztendlich auch über die Wahl von Dan Swanö. Wie seid Ihr auf ihn gekommen und wie lief die Zusammenarbeit?

Die Platte wurde auch aufgrund der ganzen Reha Pause usw. im Prinzip von drei Instanzen aufgenommen oder betreut. Zum einen wurde die Rythmusfraktion wie Schlagzeug, Gitarre und Bass wie immer vom Achim Kaiser betreut, der schon alle unsere Alben gemacht hat. Danach mussten wir ja erst mal Pause einlegen wegen meiner Herzgeschichte und wir haben uns dann entschieden den Gesang  und noch einiges an solo Gitarren mit dem Dennis Marschallik aufzunehmen, der sich da sehr viel Mühe mit den Gesangsaufnahmen gemacht hat. Dann wurde alles zusammen zum Dan Swanö zum Mischen und Mastern gegeben, der da nochmal einen super Job gemacht hab. Die Zusammenarbeit mit ihm verlief per mail und sehr unkompliziert. Er hat sich sehr viel Mühe mit dem Sound gegeben und viel und lange am Feintuning geschraubt. Das war außerdem klasse mal mit einem alten Musik Hero der 90er Jahre zu arbeiten.

Was sind für Dich die Unterschiede zur „Wheels Of Purgatory“, bzw. was hat sich in Deinen Augen zwischen beiden Alben verändert?

Ich finde die Unterschiede nicht so gravierend. Klar im Gesang hört man eine etwas andere Herangehensweise oder in manchen Bereichen des Songwritings. aber ansonsten wollten wir uns auch treu bleiben und die eingeschlagene Marschrichtung weiter verfolgen. Ich denk das haben wir auch hinbekommen.

Was siehst Du heutzutage als wichtigstes Promo-Instrument? Social Media wie Facebook? Youtube mit einem Bandvideo? Live spielen und permanente Präsenz auf der Bühne? Gute Presse und relevante Anzeigen in den Printmagazinen?

Ich denke man muss auf der Live Basis auf jeden Fall präsent sein und so viel spielen wie es halt geht, darüber hinaus sollte man schon in allen Portalen wie Youtube und Facebook mit frischen Videos oder Infos dabei sein. Ich denke die Mischung machts da. Nur mit ner Homepage kommt man heut nicht mehr weit. Die Presse und Print Medien werden von jungen Hörern heute auch nicht mehr so frequentiert wie vor Jahren noch. Die Kids machen sich im Internet glaub ich inzwischen ihre eigene Meinung zur Musik, was auch gut so ist.

Bist Du viel in Kontakt mit Fans, nutzt Du Medien wie Facebook um im Austausch mit Fans zu stehen?

Klar ich nutze Facebook halt recht viel und bekomme dort auch direktes Feedback bzw. stehe da auch mit den Leuten direkt in Kontakt, das ist eigentlich ne gute Sache. So bekommt man halt viel an der Basis mit und kann auch eingreifen wenn was nicht so rund läuft.

Gibt es in Deinen Augen noch viele Freundschaften im Business, egal ob unter Bands oder Veranstaltern bzw. zwischen Bands und Veranstaltern etc. – oder ist alles nur noch sehr business-orientiert? Wie stehst Du dazu? Was bedeutet Dir das?

Es gibt zum Glück noch einige echt nette Leute die zum Glück nicht nur die Business Aspekte oder ihre Stücke vom Kuchen sehen. Aber es gibt auch Leute die dich versuchen auszunutzen oder versuchen an dir zu verdienen oder das Interesse an deiner Band zu nutzen um selber voran zu kommen. Das riechen wir allerdings 10 Meilen gegen den Wind... insgesamt ist es immer netter eben mit den guten Leuten zu arbeiten. aber das Musikbusiness ist eben auch ein Haifischbecken und damit muss man sich zum Teil leider arrangieren.

Du bist ja eingefleischter Hörspielfan. Ihr hattet selber schon ein Motorjesus-Feature auf einem John Sinclair Sampler. Gibt es für Dich eine logische Verbindung zwischen rockiger Musik und Hörspiel? Welche Hörspiele sind bei Dir ganz oben auf der Liste? Wäre eine kleine Sprecherrolle, bzw. irgendeine kleine Rolle in einem Hörspiel so etwas wie ein Kindheitstraum oder wäre das jetzt ein wenig übertrieben?

Ja ich bin tatsächlich ein ziemlicher Hörspiel Nerd und würde supergerne einmal in so ne Hörspielproduktion reinschauen. Das mit dem Sinclair Sampler damals war für mich schon ne echt große Sache. Unsere Plattenfirma steht im Moment in Verbindung mit Volker Sassenberg der die Gabriel Burns Reihe macht eine sehr spannende Psycho/Thriller/Mystery-Serie oder Point Whitmark ein sehr guter Drei??? Ersatz, die planen da irgendwas zusammen... mal sehen was daraus wird.

Was sind ganz grob die Planungen bis Ende des Jahres? Viele Festivals und Gigs sind bestätigt, noch irgendwelche Touren, bzw. eine Tour in der Pipeline oder kollidiert das auch schon mit dem sicher stark strapazierten Jahresurlaub?

Wir haben gerade unsere Releaseparties gespielt sowie eine sehr gut besuchte Tour mit Eat The Gun und Gloomball gespielt. Wir schauen gerade ob wir diese Tour Ende des Jahres nochmal wiederholen, ansonsten stehen noch eine Menge Einzelkonzerte und Festivals an dieses Jahr wie zum Beispiel das Summer Breeze, Rock Harz oder dem Dong Open Air. Es gibt noch einiges zu tun.

Die King-Asshole Redaktion bedankt sich für das relaxte Interview und übergibt nun an Dich für die geliebten letzten Worte...

Ja vielen Dank für das Interview und hört mal in unser Album "Electric Revelation" rein, würd uns freuen...

Links:
Motorjesus
Interview Jens Krause

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