Hellseatic - Open Air
 

Live-Reviews

Mustasch - Bremen - Tivoli (13.11.2019)
Oft sind Tour-Pakete wild zusammen gewürfelt und machen in vielen Bereichen kaum Sinn. Wenn man aber Dynamite, Motorjesus und Mustasch zusammen auf Tour schickt, dann hat man schon einmal sehr viel richtig gemacht. Tourauftakt dieses wunderbaren Pakets ist zur Abwechslung mal unsere Heimatstadt Bremen. Ursprünglich war ein Interview mit Mustasch vereinbart, aber durch eine Flugverspätung und der somit geschuldeten Tatsache, dass Mustasch erst kurz vor Konzertbeginn im Bremer Tivoli ankommen würden, ist dieser Plan erst einmal geändert und das Interview verschoben worden. Also gingen wir ins Tivoli und beobachteten das bunte Treiben vor und auf der Bühne.

Das Tivoli füllte sich langsam und irgendwann kamen die Schweden von Dynamite mit ihrem 70er Jahre Style Rock n Roll auf die Bühne und hatten den Laden recht fix im Griff, denn sie waren an diesem Abend der perfekte Opener. Sowohl musikalisch als auch von der Klamotte passte da alles zusammen. Etwas AC/DC hier, etwas Led Zeppelin da – das war schon alles recht stimmig und machte durchaus Spaß.

Motorjesus waren schon häufiger zu Gast in Bremen - nicht zuletzt auch wegen der Verbundenheit zu ihren damaligen Bremer Tour-Buddies President Evil, die heute auch teilweise im Publikum anzutreffen waren. So spielten Motorjesus heute ein etwas längeres Set, damit Mustasch nicht direkt von der Autobahn auf die Bühne mussten. Gewohnt routiniert dirigierte Sänger Chris Birx seine Truppe durch das abwechslungsreiche Set, welches einen Querschnitt ihrer bisherigen Schaffensphase markierte. Die Band spielte unter anderem geniale Songs wie „Fuel The War Machine“, „Fist Of The Dragon”, “The Howling” “Return Of The Demons”,“A New War” - um nur ein paar wenige zu nennen…
Die Truppe ist seit geraumer Zeit personell etwas anders aufgestellt, aber die Jungs wirkten sehr eingespielt und vermittelten viel Spaß, welcher sich auch auf das Publikum übertrug. Motorjesus haben heute mit ihrem Heavy Rock auf hohem Niveau diverse neue Fans dazugewonnen.

Dann gab es eine etwas längere Umbaupause, wohl auch um Mustasch noch ein wenig Luft zum Ankommen zu bieten.
Endlich kamen die Schweden auf die Bühne und zündeten den Motor für ihr intensives Set. Die Truppe um Front-Attraktion Ralf Gyllenhammar brauchte ein paar Songs um ins Set zu kommen und den richtigen Sound zu finden, doch dann wurde die Rakete gestartet.
In gewohnt lässiger Manier mit einer Flasche Whisky fürs durstige Publikum, wurden Kracher wie „Thank Your For The Demon“, „Down In Black“, „Lawbreaker“, „I Hunt Alone“, „Double Nature“, „Bring Me Everyone“, "Heresy Blasphemy", "Black City", "Liberta" und viele weitere zum Besten geboten. Was ein Spaß – was ein Brett.
Ralf mit seinen Deutsch-Englisch-Schwedischen Ansagen und Dialogen ist immer eine Reise wert. Ich frage mich manchmal, warum diese Band nicht viel größer ist – so ein unfassbar hoher Unterhaltungswert und so großartige Musik.
Nach etwas über einer Stunde verschwanden die Schweden ohne ein Wort von der Bühne und kamen teilweise in den Saal und liefen zum Merch-Bereich. Bis auf Ralf…
Nach kurzer Zeit kam Ralf wieder auf die Bühne und rief die restlichen Musiker zurück auf die Bühne. Es wirkte alles etwas unkoordiniert und dadurch sehr spontan, welches der Band direkt erneute Pluspunkte bescherte. Nach kurzer Diskussion auf der Bühne wurden ein paar Songs vom, zu dem Zeitpunkt noch unveröffentlichten, Album „Killing It For Life“ mindestens angespielt. Dazu gab es noch nen alten Kracher wie "Dogwash". Irgendwann verschwand die Truppe zufrieden von der Bühne und hinterließ ein noch zufriedeneres Publikum. Durch diverse Verzögerungen und eine ungeplante Zugabe war es mittlerweile nach Mitternacht. Ein solider Abriss, der richtig Spaß gemacht hat – und zwar nicht nur von Mustasch. Auch Motorjesus lieferten top ab und Dynamite waren in dem Rahmen der richtige Opener…!

Wir unterhielten uns dann noch eine Weile mit den Jungs von Motorjesus, bevor wir uns auf den Heimweg machten. Spät für einen Mittwoch Abend, aber für wer nicht dabei war, hat ein wirklich starkes Konzert-Paket verpasst. Wir wollen mehr davon - gerne auch in Bremen!

Links:
Mustasch

Steffi Müller & Jens Krause

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